Zwei Milliarden Mobiltelefonierer nutzen GSM-Standard

In nur zweieinhalb Jahren hat sich die Zahl der Telefonierer, die den in Europa entwickelten Mobilfunkstandard GSM nutzen, verdoppelt. China und Russland sind die Staaten mit den größten Wachstumsraten.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Ende Juni wird die Zahl der Nutzer von GSM- und UMTS-basierten Handys erstmals die 2-Milliarden-Grenze überschreiten, teilt der Branchenverband GSM Association (GSMA) mit. Damit hat sich die Zahl der Anwender dieses in Europa entwickelten Standards binnen zweieinhalb Jahren verdoppelt. Laut einer Übersicht (PDF-Datei) der GSMA entfällt inzwischen ein Drittel der GSM-Nutzer auf den asiatisch-pazifischen Raum, in Westeuropa gibt es knapp 420 Millionen und im östlichen Teil Europas inzwischen 311 Millionen Verträge. Im vergangenen September hatte die Gesamtzahl aller Handy-Anschlüsse standardübergreifend bereits die Schwelle von zwei Milliarden überschritten.

Bei den Wachstumsraten liegt China mit knapp 60 Millionen Neuanschlüssen in den vergangenen zwölf Monaten vor Russland (knapp 50 Millionen) und Indien (38 Millionen). Mit gut 17 Millionen Neuanschlüssen liegen die USA lediglich auf Platz sieben der Wachstumshitliste. In Europa und Afrika liegt der Marktanteil von GSM bei 100 Prozent oder knapp darunter, im wachstumsstarken asiatisch-pazifischen Raum dominiert GSM mit 81,7 Prozent Marktanteil.

Auf den beiden amerikanischen Kontinenten hatte sich parallel zur Einführung von GSM in Europa mit CDMA ein zellulärer Mobilfunkstandard der zweiten Generation aus nordamerikanischer Entwicklung etabliert, und inzwischen setzen die großen Mobilfunkanbieter mit CDMA-2000 auf einen zu UMTS nicht-kompatiblen 3G-Standard. Inzwischen konnte GSM aber auch auf den beiden amerikanischen Kontinenten einen Marktanteil von 64,1 Prozent erobern. Ferner stellt die GSMA fest, dass in Indien während der vergangenen zwölf Monate die Zahl der neu freigeschalteten GSM-Handys die Gesamtzahl aller neuen Mobilfunkanschlüsse in den USA übertraf.

Das Global System for Mobile Communications (GSM) ist ein Standard für Mobilfunknetze, der inzwischen in mehr als 170 Ländern eingesetzt wird. Ursprünglich stand GSM für Groupe Spécial Mobile, einer 1982 ins Leben gerufenen Arbeitsgruppe der Europäischen Post- und Fernmeldeverwaltungen (CEPT), die sich 1987 auf einen pan-europäischen Standard einigte. (ssu)