Zwei deutsche Linux-Cluster unter den Top500 (Update)

In der aktuellen Liste der 500 schnellsten Superrechner konnten sich erstmals auch zwei deutsche Selfmade-Cluster platzieren.

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Von
  • Laurenz Weiner

Zweimal im Jahr veröffentlichen die Universitäten Knoxville Tennessee und Mannheim eine Liste der 500 schnellsten Supercomputer. In der Anfang November anläßlich der Supercomputer-Konferenz in Dallas vorgestellten sechzehnten Top500 tauchen erstmals auch zwei deutsche Selfmade-Anlagen auf, die damit zugleich die einzigen europäischen Schöpfungen mit Leistungen über 55 Gigaflop/s sind.

Der an der Universität Chemnitz aufgebaute Linux-Cluster CLIC schafft mit seinen 528 Pentium-III-Prozessoren (800 MHz) auf Asus-CUBX-Boards 143 Gigaflop/s, was für Platz 126 in der Top500-Liste reicht. Jeder Knoten ist als vollwertiger Rechner mit 512 Megabyte RAM, 20,4-Gigabyte-Festplatte und einer Grafikkarte ausgestattet. Die Einheiten dieses Clusters sind mit herkömmlicher 100-Megabit/s-Netzwerktechnik verbunden.

Der Kepler-Cluster an der Universtät Tübingen vereint lediglich 196 Pentium-III-Prozessoren mit 650 MHz auf Dual-Boards mit BX-Chipsatz. Die 98 Knoten verfügen jeweils über 1 Gigabyte RAM, aber keine eigene Festplatte. Ein zentrales RAID-System stellt 650 Gigabyte Festplattenkapazität zur Verfügung. Die Kommunikation zwischen den Knoten erfolgt über ein Myrinet-Hochgeschwindigkeitsnetz mit bis zu 1,28 Gigabit/s. Im Linpack-Benchmark des Top500-Konsortiums erreichte Kepler 96 Gigaflop/s und landete damit auf Rang 215 der aktuellen Top500.

Linux-Cluster aus herkömmlichen Workstations und normalen PC-Komponenten liegen wegen ihrer vergleichsweise kostengünstigen und skalierbaren Rechenleistung im Trend. Eine weitergehende Analyse der aktuellen Top500 bringt c't in Ausgabe 24/2000 (ab dem 20. November im Handel). (law)