Zwei weitere Festnahmen wegen ILOVEYOU (update)

Ein Ehepaar und die Schwester der Ehefrau wurden auf den Philippinen im Zusammenhang mit dem E-Mail-Wurm ILOVEYOU festgenommen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Nach einer ersten Festnahme sind heute auf den Philippinen zwei weitere Verdächtige im Zusammenhang mit den Ermittlungen nach den Urhebern des E-Mail-Wurms ILOVEYOU festgenommen worden. Nach Angaben der Behörden in Manila handelte sich um den 27 Jahre alten Bankangestellten Rommel Lamores, seine Frau Irene de Guzman und deren Schwester Jocelyn. Nach einem mehr als zweistündigen Verhör wurde das Paar wieder auf freien Fuß gesetzt. Zur dritten Festgenommenen gab es darüber zunächst keine Angaben.

Die zentrale Ermittlungsbehörde NBI hatte die Wohnung der Verdächtigen in einem Mittelstandsviertel von Manila am Nachmittag mit mehr als 15 Beamten durchsucht und Computerzubehör, Telefonanlagen und Dokumente beschlagnahmt. Der Leiter der Ermittlungsbehörde Federico Opinion erklärte, das Paar habe sich "kooperativ" gezeigt. Nach Angaben der Behörde wurde kein Haftbefehl erlassen, weil es im Strafgesetz keine Bestimmung gegen Computerkriminalität und Computersabotage gebe. Trotz dieser Gesetzeslücke hätten die Festnahmen aber auf Grund einer anderen gesetzlichen Bestimmung erfolgen können. Sie stellt das Ausspionieren von E-Mail-Adressen und Kreditkartennummern unter Strafe. Laut Medienberichten war es das erste Mal, dass die zentrale Ermittlungsbehörde der Philippinen Hacker-Verbrechen verfolgt. Unter den Ermittlern gebe es Befürchtungen, dass wichtiges Beweismaterial bereits zerstört wurde.

Nach Ermittlungen des philippinischen Providers Accessnet soll ein 22-jähriger Filipino den Virus von Manila aus ins Netz geschleust haben. Nach Angaben der BBC suchte die Polizei dagegen nach einer Studentin aus einer Mittelschichtsfamilie. Aus Ermittlerkreisen wurde am Montag nur bekannt, dass die festgenommenen Ehepartner in einer Bank arbeiten sollen. (jk)