Zweiter Galileo-Testsatellit erfolgreich gestartet

Heute früh um 4 Uhr setzte eine im kasachischen Baikonur gestartete russische Trägerrakete den Satelliten "Giove B" im All aus.

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Heute früh um 4 Uhr setzte eine im kasachischen Baikonur gestartete russische Sojus-Trägerrakete "Giove B" auf eine Erdumlaufbahn aus. Die beiden Solarpanele, die den Satelliten mit Energie versorgen, entfalteten sich problemlos und waren um 05.28 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit voll einsatzbereit, berichtet das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt [DLR] in Berlin und die europäische Raumfahrtagentur esa.

Der zweite Testsatellit des geplanten europäischen Navigationssystems Galileo soll die Phase der so genannte In-Orbit Validation (IOV) zur Signalkonfiguration eröffnen und Tests zur hochgenauen Messung von Signallaufzeiten erlauben. An Bord des Satelliten ist unter anderem eine höchst genaue Atomuhr, basierend auf dem Prinzip eines Masers (Microwave Amplification by Stimulated Emission of Radiation). Neben dem präzisen und zuverlässigen Wasserstoff-Maser trägt der Satellit auch zwei Rubidium-Atomuhren. Außerdem dient Giove B der Vermessung und Bestimmung der optimalen Umlaufbahnen für die zukünftigen Galileo-Satelliten; 30 davon sollen bis zum Jahr 2013 ins All geschossen werden und weltweit zur Positionsbestimmung und Navigation dienen. Das umstrittene Galileo-Projekt soll 3,4 Milliarden Euro kosten und dem amerikaniischen GPS (Global Positioning System) Konkurrenz machen. Denkbar ist auch eine Kombination beider Systeme zur noch genaueren Positionsbestimmung. (jes)