Reisefotografie: c't Fotografie unterwegs in der Fotostadt Hannover

In den folgenden Tagen präsentiert c’t Fotografie Online einige ausgewählte Foto- und Besuchstipps für vier deutsche Städte – etwa für Ausstellungen, Galerien, Locations, Treffpunkte und Workshops. Wir beginnen die Serie mit der Stadt, in der die Redaktion sitzt: Hannover

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Dr. Jürgen Rink
Inhaltsverzeichnis

Bisher wussten nur Insider, wie wichtig Hannover in fotografischer Hinsicht ist. Das ändert sich dieses Jahr, unter anderem durch das Sprengel-Museum. Der 2015 eröffnete Erweiterungsbau schafft Platz, um Werke der renommierten Fotosammlung der niedersächsischen Sparkassenstiftung dauerhaft zu zeigen.Das Sprengel-Museum wird damit die erste Anlaufadresse für Fotobegeisterte in Hannover. Ab 5. Juni war die neue Abteilung "Sprengel Foto – Niedersächsische Sparkassenstiftung" zum ersten Mal zu sehen, mit dabei waren Fotos von Diane Arbus, Umbo und Werke aus den 1960er- bis 1980er-Jahren.

Blick auf den Sprengel-Erweiterungsbau

Das Ihme-Zentrum nahe der Innenstadt ist einer der umstrittendsten Gebäudekomplexe Deutschlands. Gebaut in den 70er-Jahren auf dem größten gegossenen Betonfundament Europas, entstanden etliche Hochhäuser im reinen Brutalismus-Stil. In den letzten Jahren gaben sich die Investoren die Klinke in die Hand, die Rolle der Stadt Hannover ist gelinde gesagt passiv, und somit entwickelte sich das Ihme-Zentrum mit der Zeit zu einer von Tausenden von Menschen bewohnten Baustelle mit offenen Mauern, halb abgerissenen Betonwänden und verwahrlosten Ecken – und alles ist begehbar, denn die Bewohner brauchen Zugang zu ihren Wohnungen.

Zweite Speicherkarte nicht vergessen: Das riesige, in Teilen verwahrloste, marode und dennoch bewohnte Ihme-Zentrum lässt die Kamera kaum zur Ruhe kommen.

Der Studiengang Fotojournalismus und Dokumentarfotografie an der Hochschule Hannover gehört zu den besten Ausbildungsstätten dieser Sparte weltweit und ist untrennbar verbunden mit Rolf Nobel, der seit 2010 dort lehrte. National und International ist die Hochschule als Veranstaltungsort für das Lumix Festival für jungen Fotojournalismus bekannt, das in zum Teil spektakulärer Architektur auf dem ehemaligen Expo-Gelände seinen Platz hat. Das Event findet nur alle drei Jahre statt, dieses Jahr vom 15. bis 19. Juni. Die GAF – Galerie für Fotografie in Hannover ist eine Art Spin-off desHochschulstudiengangs. GAF zeigt in Wechselausstellungen erzählende Fotografie, die sich kritisch mit der Gesellschaft auseinandersetzt

Die GAF – Galerie für Fotografie auf dem Gelände des Kulturzentrums Eisfabrik wurde letztes Jahr von Rolf Nobel gegründet und zeigt Fotojournalismus in wechselnden Ausstellungen.

Klassische Naturschönheiten finden Sie in den Herrenhäuser Barock-Gärten, auch wenn Besucher durch den Neubau des Schlosses zu Kunden zweiter Klasse wurden. Ein Eldorado für Street Photography ist die Limmerstraße plus Nebenstraßen in Linden-Nord, knapp drei Kilometern von der Innenstadt entfernt, weil hier sehr viele soziale Schichten und ethnische Gruppen auf engem Raum zusammenleben.

Die Welt in einer Straße: In Linden-Nord fühlen sich Street-Fotografen wohl.

Hannover von oben fotografieren Sie am besten von der Rathauskuppel aus. Mit dem einzigartigen Kuppelaufzug geht es 43 Meter nach oben.

Hannover von oben

(keh)