dmexco: Online-Werbemarkt wächst um 7 Prozent

Vorhersage erfüllt: Ingesamt wächste der Markt nach Zählung des Online-Vermarkterkreises (OVK) auf 1,91 Milliarden Euro. Pre-Roll-Videoanzeigen werden teilweise durch Unterbrecherwerbung ersetzt.

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dmexco: Online-Werbemarkt wächst um 7 Prozent

BVDW Präsident Matthias Wahl warnte vor der E-Privacy-Verordnung.

(Bild: heise online/Torsten Kleinz)

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  • Torsten Kleinz

Vorsichtiger Optimismus zu Beginn der Leitmesse für Onlinewerbung dmexco in Köln. Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) präsentierte am Mittwoch die neuen Branchenzahlen. Demnach haben die Nettoausgaben für digitale Werbung in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozent auf voraussichtlich 1,91 Milliarden Euro zugenommen. Damit erfüllt sich die Prognose vom Vorjahr.

Nach Statistik des Zentralverband für deutsche Werbewirtschaft schlägt die Internetwerbung mit einem Anteil von 29,9 Prozent knapp die Fernsehwerbung, die 29,7 Prozent des Marktes beansprucht. Nimmt man die Suchwortvermarktung aus der Statistik heraus, die zum allergrößten Teil von Google vereinnahmt wird, sieht die Statistik jedoch deutlich anders aus: Dann gehen nur noch 20,6 Prozent an die Internetwerbung, aber 37 Prozent an den Vertriebskanal Fernsehen.

Die vom OVK seit zwei Jahren erfasste Adblocker-Quote stieg auf leicht 20,44 Prozent. Rasmus Giese, stellvertretender Vorsitzender des Online-Vermarkterkreises im BVDW, sieht den Wert jedoch nicht als Grund zur Beunruhigung: Die Zahl schwanke leicht, einen dauerhaften Trend nach oben sehen die Vermarkter nicht. Auch der Anteil des festgestellten Werbebetrugs liege in Deutschland mit 2,2 Prozent auf einem im internationalen Vergleich niedrigen Niveau, betont der OVK.

Innerhalb des Werbemarktes ist ein Umschwung erkennbar. So bringen Pre-Roll-Werbungen vor Videos zwar im ersten Halbjahr 2017 mit 185 Millionen Euro mehr ein als alle anderen erfassten grafischen Werbeformen, allerdings sank der Wert im Jahresvergleich um 21 Millionen Euro. Im Gegenzug stieg der Bruttoumsatz mit den In-Stream-Video-Ads, die Online-Videos unterbrechen, von 13 Millionen auf 34 Millionen Euro.

BVDW-Präsident Matthias Wahl ging zur Eröffnung der Leitmesse insbesondere mit der Politik hart ins Gericht. So könne sich die Online-Werbebranche durchaus mit der Datenschutz-Grundverordnung der EU arrangieren, die ab Mai nächsten Jahres gilt. Diese schaffe gleiche Bedingungen für alle Marktteilnehmer. Für die geplante E-Privacy-Verordnung gelte dies jedoch nicht. "Damit wird der digitalen Wirtschaft der Boden unter den Füßen weggezogen", warnte Wahl. Er forderte, dass die neue Bundesregierung nach der Wahl im September ein Digitalministerium einrichten solle, das bessere Rahmenbedingungen für die Digitalwirtschaft schaffen solle. (axk)