eBay.de wird nach US-Vorbild renoviert

Die deutsche Internet-Auktionsplattform eBay.de befindet sich im Umbau. Die Umstellungen im Erscheinungsbild gehen mit Änderungen der Teilnahmeregeln einher.

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Von
  • Maria Benning

Der deutsche Zweig des Online-Auktionshauses eBay rückt enger an seinen US-amerikanischen "großen Bruder" heran: Um die Web-Versteigerungen weltweit zu vereinheitlichen, wollen die Betreiber die Datenbestände der beiden Unternehmen zusammenführen und die Features der deutschen Site an den Standard von eBay.com anpassen.

Die Vereinheitlichung hat in den letzten Tagen zu Unregelmäßigkeiten bei den Internet-Versteigerungen geführt: So konnten User die von ihnen eingestellten Auktionsangebote nicht mehr einsehen und bekamen keinen Überblick über ihre bisher abgewickelten Geschäfte. Darüber hinaus kam es durch die Zusammenlegung mit eBay.com zur Veränderung von Mitgliedsnamen, weil die Endungen "de" und "com" vertauscht wurden. Auch die Auszeichnung der Waren geriet durcheinander: DM-Preisangaben wurden plötzlich zu Dollar umgemünzt. Darüber hinaus hatten einige Mitglieder phasenweise trotz ihrer Registrierung keinen Zutritt zur Versteigerungsplattform.

Der Nutzen der neuen Features ist umstritten: Viele User halten die Aufteilung der Site für unübersichtlich und die Einteilung der Produktkategorien für nicht nachvollziehbar. Auch die neu eingeführten "Sicherheitsfeatures" haben für Unmut gesorgt: User, die sich mit einem Freemail-Account anmelden wollen, müssen nun ihre Kreditkartennummer angeben, um mitsteigern zu können.

eBay-Sprecher Joachim Guenthert bezeichnete die neuen Funktionen als "marktnotwendig" und "konsumentenfreundlich". So könnten Verkäufer ihre Angebotsbeschreibungen auch nach Eröffnung der Auktion noch verändern – ein Umstand, den User allerdings eher als "neue Unverbindlichkeit" werten. Auch im Bewertungssystem gibt es Veränderungen: Künftig werden die Bewertungen eines eBay-Mitglieds für ein anderes nur noch einmal gewertet, auch wenn die betreffenden Teilnehmer mehrmals miteinander Geschäfte abschließen. Anbieter und Käufer erhalten zudem die Möglichkeit, die über sie abgegebenen Bewertungen wiederum zu kommentieren. Auch eine Verkürzung des Auktionszeitraums auf 10 Tage steht an. Diese wird, weil die Einstellgebühren gleich bleiben, von Usern vielfach als "verdeckte Preiserhöhung" aufgefasst.

"In Kürze werden alle wieder Zugriff auf ihre Artikellisten haben", kündigte der eBay-Sprecher gegenüber c't an. Er wies darauf hin, dass zusätzlich zu den Veränderungen in Erscheinungsbild und Regeln der deutschen Auktions-Site auch noch ein Umzug der eBay.de-Betreiber aus Berlin in den Europapark Drei Linden im Bezirk Potsdam stattgefunden habe. Bei einer so komplexen Aktion seien Umstellungsschwierigkeiten nicht zu vermeiden gewesen, erklärte Guenthert. (mbb)