eBook-Hacker aus US-Haft entlassen

Der russischer Programmierer und eBook-Hacker Dmitry Sklyarov, der im Juli auf der DefCon 9 vom FBI verhaftet wurde, ist auf Kaution aus dem Gefängnis freigekommen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der russischer Programmierer Dmitry Sklyarov , der am 16. Juli auf dem Hacker-Kongress DefCon 9 von der amerikanischen Bundespolizei FBI verhaftet wurde, ist am Montag gegen Zahlung einer Kaution aus dem Gefängnis entlassen worden. Die Festnahme des 26-jährigen Hackers, dem die Verletzung eines US-Gesetzes zum Copyright vorgeworfen wird, hatte international Proteste ausgelöst. Ein Gericht in San Jose setzte die Kaution auf 50.000 US-Dollar fest. Sklyarov wurde angewiesen, bis zum Prozessbeginn Nordkalifornien nicht zu verlassen.

Dmitry Sklyarov war einer der Programmierer, die vor einiger Zeit ein Programm vorstellten, das eBooks im Acrobat-eBook-Reader-Format entschlüsseln konnte. Das fand Adobe gar nicht witzig – die Firma hatte das FBI auf den russischen Hacker aufmerksam gemacht und zunächst seine Verhaftung gefordert. Nach Protesten zog Adobe jedoch die Anzeige zurück.

In Russland ist die Anwendung der Software legal, die Sklyarov entwickelt hat. In den USA verstößt sie jedoch gegen den Digital Millenium Copyright Act (DMCA), ein Gesetz, das die Entwicklung und Verbreitung von Technologien, die das Urheberrecht verletzen können, kontrolliert. Nach US- Medienberichten ist Sklyarov die erste Person, die wegen Verletzung des drei Jahre alten, umstrittenen Gesetzes festgenommen wurde. Bei einer Verurteilung drohen dem Programmierer bis zu 5 Jahre Haft und eine Geldstrafe von bis zu 500.000 US-Dollar. Eine erste Anhörung in dem Verfahren wurde für den 23. August angesetzt. Die Electronic Frontier Foundation (EFF), die Sklyarov unterstützt, hat sich nach eigenen Angaben vergangene Woche mit den zuständigen Staatsanwälten getroffen. Die Organisation konnte keine Anzeichen dafür feststellen, dass die Strafverfolger die Anklage fallen lassen wollen. (jk)