ePost bastelt an verschlüsselter Verbindung

Bei der ePost arbeiten die Techniker derzeit fieberhaft an der Implementierung von SSL; die sichere Verbindung soll in wenigen Tagen verfügbar sein.

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Von
  • Christian Rabanus

Man erinnert sich noch: Als die ePost Ende Juni startete, kündigten die Techniker von eVita, der Internet-Tochter der Deutschen Post, die für den Web-Auftritt der ePost verantwortlich zeichnet, die sichere Verbindung über SSL zu den Freemail-Accounts der ePost an. Jetzt, mit einigen Wochen Verspätung, nimmt die SSL-Verbindung langsam Gestalt an. Wählt man die Seiten über https://www.epost.de an, so bekommt man zwar bereits eine sichere Verbindung – 40-bit-Verschlüsselung gemäß den alten US-Export-Bestimmungen; das Zertifikat ist datiert auf den 20. Juli –, allerdings geschieht der Transfer der Benutzerdaten und das Schreiben und Abrufen von E-Mails immer noch unverschlüsselt.

Der Grund ist ganz einfach: Man befinde sich noch in der Testphase, gab Nils Becker von eVita gegenüber c't zur Auskunft, die SSL-Verbindung führe derzeit immer wieder zu Browserabstürzen. Weil die sichere Verbindung noch nicht stabil arbeite, habe man auch die Implementierung von SSL auch noch nicht bekannt gegeben. Man hoffe aber, in den nächsten Tagen die Verbindung komplett über SSL realisieren zu können. Nicht nur das Web-Frontend, auch die Mail-Verbindung über die Protokolle SMTP und POP wolle man dann per SSL sicher machen. Becker kündigte eine offizielle Bekanntgabe der Implementierung von SSL nach Abschluss der Testphase an.

Alexander Finger, der verantwortliche Techniker von eVita, war nicht für weitere Auskünfte über die technischen Probleme zu erreichen: Er sitzt momentan im Rechenzentrum der Frankfurter Niederlassung des ePost-Providers Exodus und bastelt an der Server-Implementierung von SSL. Und im Rechenzentrum herrscht Funkstille, zumindest für Handys.

Auch wenn bei der ePost nicht alles von Anfang an funktioniert und die Einrichtung der SSL-Verbindung länger als angekündigt dauert, scheint sich die Post durch ihre offene Informationspolitik und die Tatsache, dass Funktionen – obwohl sie prinzipiell bereits verfügbar sind – erst solange getestet werden, bis sie wirklich zuverlässig laufen, wohltuend von manchen ihrer Konkurrenten im Freemail-Bereich abzuheben. Schwere Zeiten für die Konkurrenten? Für den Börsengang der Muttergesellschaft im Herbst scheinen dies jedenfalls durchaus positive Vorzeichen zu sein. (chr)