eSport: Profi-Zocker müssen künftig zum Doping-Test

Die eSport-Liga ESL will mit Anti-Doping-Agenturen die Spieler auf leistungssteigernde Substanzen testen. Für ein Counter-Strike-Turnier Ende August hat sie bereits erste Hauttests angekündigt.

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ESL eSport Tunier

eSport-Turniere sind Großereignisse, ihre Spieler Stars. Jetzt will die Liga strengere Anti-Doping-Regeln einführen.

(Bild: ESL / eslgaming.com, Helena Kristiansson)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Raimund Schesswendter

Die größte und älteste Liga des eSports, die ESL (The eSports League), will künftig gemeinsam mit nationalen und internationalen Anti-Doping-Agenturen die Spieler auf unerlaubte Substanzen testen. Zudem wollen die Organisationen gemeinsam ein Präventionskonzept erarbeiten, erklärte die Liga.

Nachdem in einem Interview von Counter-Strike-Spielern herauskam, dass sie das ADHS-Mittel Adderall zur Leistungssteigerung einsetzen, war dieser Schritt erwartet worden. Der Druck auf professionelle Computerspieler ist mittlerweile stark gewachsen, unter anderem weil hohe Prämien winken. Die Stars der Szene spielen um Millionen US-Dollar. Zudem fiebern Zehntausende Fans live mit, auch die Anhängerschaft online wächst.

Die ESL will strengere Regeln erlassen, welche unterstützenden Maßnahmen im Spiel untersagt sind. Die Zusammenarbeit mit der deutschen NADA (Nationale Anti-Doping Agentur) soll helfen, eine faire Anti-Doping-Politik zu entwickeln und zugleich die Privatsphäre der Spieler zu respektieren. Zusätzlich bezieht die Liga für internationale Richtlinien auch die WADA (World Anti Doping Agency) ein. Wichtig sei es, dass die Spieler mit allen nötigen Informationen ausgestattet sind, und Unterstützung erhalten, mit dem psychischen und physischen Druck ihres Sports umgehen zu können.

Beim ESL-Turnier Cologne One vom 22. bis zum 23. August in Köln will der Veranstalter mit ersten Hauttests beginnen. Bei dem Counter-Strike-Wettkampf winkt ein Preisgeld von 250.000 US-Dollar. Sobald die offizielle Anti-Doping-Politik konzipiert sei, werden turnusmäßige Kontrollen auch bei anderen Liga-Kämpfen eingeführt. Eine Liste verbotener Substanzen sowie die weitere Vorgehensweise der Liga will die ESL den Spielern über ihre Team-Manager und -Eigentümer zukommen lassen. (rsr)