eToro übernimmt Fintech-Startup Gatsby für 50 Millionen US-Dollar

Der Finanzdienstleister eToro übernimmt das Fintech-Startup Gatsby im Rahmen seiner US-Expansionspläne. Die Marke eToro wächst damit weiter.

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(Bild: Vintage Tone/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Die israelische Online-Investitionsplattform eToro wird die Übernahme des Fintech-Startups Gatsby abschließen, nachdem die US-Aufsichtsbehörde Financial Industry Regulatory Authority (FINRA) ihre Zustimmung gegeben hat. Das berichtete das Tech-Nachrichtenportal TechCrunch. Der Deal hat demnach ein Volumen von 50 Millionen US-Dollar in Form von Bargeld und Stammaktien.

Die Gatsby-Übernahme durch eToro wurde erstmals im Dezember 2021 ins Gespräch gebracht. Sie ist Teil der von eToro angestrebten größeren Expansion in den US-Markt und reiht sich ein in die anderen großen Zukäufe von eToro seit 2019. So erwarb das in Israel beheimatete Fintech den Investment-Tracker Delta, das britische E-Geld-Unternehmen Marq Millions Ltd, das eToro Money, das E-Geld-Konto von eToro, aufgebaut und eingeführt hat, sowie Firmo, ein Smart-Contracts/Blockchain-Unternehmen, das zu eToro Labs wurde, der hauseigenen Blockchain-Innovations- und F&E-Einheit.

Das 2018 gegründete Startup Gatsby betreibt eine an jüngere Trader gerichtete App für den provisionsfreien Options- und Aktienhandel. Die App wurde Anfang 2020 für iOS und Android eingeführt. Gatsby zielt darauf ab, den Menschen "eine sichere und faire Plattform für den Handel zu bieten, ohne dass sich die Nutzer Sorgen machen müssen, dass sie überfordert werden oder bei Volatilitätsspitzen von den Namen ausgeschlossen werden", schreibt TechCrunch.

Yoni Assia, CEO und Mitbegründer von eToro, sagte gegenüber TechCrunch, dass der Kauf es seinem Unternehmen ermöglichen würde, das Angebot seines US-Produkts zu erweitern, das sich derzeit auf Aktien und Krypto konzentriert. eToro hat in den letzten Jahren ein beeindruckendes Wachstum erlebt. Das Unternehmen hat derzeit mehr als 30 Millionen registrierte Nutzer in über 100 Ländern.

Die Übernahme ist gilt als Schlüssel im Kampf um Kunden aus einer wachsenden Gruppe jüngerer Anleger – gerade in den USA und gegenüber dem Finanzdienstleister Robinhood, eine der führenden Handelsplattformen für den provisionsfreien Handel und einer der Hauptkonkurrenten von eToro. Ende Juni gab es Berichte, die Krypto-Börse FTX habe Interesse an einer Übernahme von Robinhood. Konkret wurde dies bislang nicht.

Vielmehr hat die Robinhood-Aktie zuletzt an Wert verloren, und das Unternehmen hat seit Anfang des Jahres etwa 1.000 Mitarbeiter entlassen. Vor gut einem Jahr noch sammelte Robinhood bei seinem Börsengang rund 2,1 Milliarden US-Dollar ein – trotz vorausgegangener Verfehlungen und Strafzahlungen. Fusionen und Übernahmen in der Fintech-Welt sind rückläufig, schreibt TechCrunch und bezeichnet den eToro/Gatsby-Deal als "einen Lichtblick in einem Jahr voller Höhen und Tiefen".

(akn)