electronica 2002: Neue Chips für Powerline-Communication

Itran Communications zeigt auf der Messe die ersten Prototypen von Powerline-Modems, die über USB und Ethernet Kontakt zum PC aufnehmen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 16 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Die israelische Chip-Schmiede Itran Communications zeigt auf der Messe die ersten Prototypen von Powerline-Modems, die mit dem ITM1-Chipsatz ausgerüstet sind. Das Besondere daran: Man kann sie wahlweise über Twisted-Pair-Ethernet oder per USB an PCs anschließen. Im ersten Fall arbeiten die Geräte als transparente Bridges mit jedem Ethernet-fähigen Betriebssystem, im Letzteren unter Windows 98 oder 2000 als Modems. Der Chipsatz schafft brutto 2,5 MBit/s und netto noch etwa 2 MBit/s (250 KByte/s), also genug, um zwei solcher Geräte beispielsweise als DSL-Verlängerung über das Stromnetz zu nutzen. Allerdings werden Endprodukte wohl erst im nächsten Jahr auf den hiesigen Markt kommen, voraussichtlich für einen vergleichsweise günstigen Preis von etwa 65 Euro pro Stück.

Der Chipsatz überträgt Daten mit einem proprietären Spread-Spectrum-Verfahren, das Itran Adaptive Code Shift Keying (ACSK) nennt. Zwecks Abhörsicherheit chiffriert man die Daten in einem ebenfalls proprietären, symmetrischen Verfahren mit 32 Bit langen Schlüsseln. Die Schlüssel sind dabei fest in die Chips gebrannt. Damit zwei Modems miteinander Kontakt aufnehmen, muss man sie bei der Konfiguration einander vorstellen; dann tauschen sie in einem Lern-Modus ihre Schlüssel aus. Allerdings ist das ebenfalls symmetrische RC5-Verfahren sogar mit doppelt so langen Schlüsseln bereits gebrochen, das Itran-Verfahren dürfte deshalb nur moderaten Schutz bieten. Besonders sensible Daten sollte man gegebenenfalls zusätzlich sichern und beispielsweise nur über SSL schicken. Für den Nachfolge-Chipsatz ITM10, der bis zu 24 MBit/s schaffen soll, will Itran 128-Bit-Schlüssel verwenden. (ea)