iBooks-Preisabsprachen: Apple zieht vors höchste US-Gericht

Apple hat den US-Supreme-Court gebeten, den E-Book-Rechtsstreit abschließend zu klären. Ein Gericht hatte Apple wettbewerbswidriger Preisabsprachen für schuldig befunden.

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Apple-Store

(Bild: dpa, Maja Hitij)

Lesezeit: 2 Min.

Im Rechtsstreit um E-Book-Preise hat sich Apple nun an das oberste US-Gericht gewandt. Der Supreme Court soll den Streit zwischen dem Konzern und dem US-Justizministerium als höchste Instanz endgültig klären. Das zurückliegende Urteil "schadet dem Wettbewerb und der heimischen Wirtschaft", betont Apple in dem Antrag, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.

Sollte der Supreme Court gegen Apple entscheiden, muss der iPhone-Hersteller 450 Millionen Dollar auszahlen, 400 Millionen an E-Book-Käufer in den USA sowie 50 Millionen an die Anwälte der Klägerseite.

Ein US-Gericht hatte Apple im Jahr 2013 wettbewerbswidriger Preisabsprachen für schuldig befunden. Das Berufungsverfahren bestätigte das Urteil der ersten Instanz, Apple habe die Absprachen mit den Verlagen geleitet. Der iPhone-Hersteller beharrt darauf, "nichts falsch gemacht zu haben".

Apple hat den großen Verlagen zur Einführung des iBooks Store im Jahr 2010 das sogenannte Agentur-Modell unterbreitet, das auch im App Store zum Einsatz kommt: Statt des Händlers setzt in diesem Modell der Verleger oder Anbieter den Preis selbst fest, Apple behält 30 Prozent davon ein.

Amazon verkaufte zu Zeitpunkt des iBooks-Store-Starts viele E-Books unter dem Einkaufspreis für knapp 10 Dollar – die Verlage sahen ihre Bücher dadurch entwertet. Die Verleger nutzten die Eröffnung von Apples E-Book-Laden, die parallel zur Einführung des ersten iPads erfolgt, um ähnliche Konditionen bei Amazon durchzudrücken. Entsprechend stiegen die Preise vieler E-Books auf rund 13 bis 15 US-Dollar. Das US-Justizministerium erachtete dies als illegale Absprache. Die großen US-Verlage haben den Streit vor längerem gegen eine Zahlung von 166 Millionen Dollar außergerichtlich beigelegt. (lbe)