iCloud-Account von US-Präsidentensohn Hunter Biden offenbar gehackt

Hunter Bidens Fotos, Kommunikation und andere Daten aus Apple-Diensten sind wohl im Internet. Der Secret Service ist informiert.

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Hunter Biden (links) mit Vater Joe und Stiefmutter.

(Bild: acaben / cc-by-sa-2.0, File: "Dr. Jill Biden Blows a Kiss - 3219469044.jpg")

Lesezeit: 3 Min.

Das iCloud-Konto von Robert Hunter Biden, Sohn von US-Präsident Joe Biden, wurde offenbar erfolgreich gehackt und Inhalte aus dem dadurch möglichen Herunterladen des iCloud-Backups im Internet geteilt. Das berichten übereinstimmend mehrere amerikanische Medien. Der für die Sicherheit des Präsidenten und seiner Familie zuständige Secret Service sowie weitere US-Bundesbehörden sollen sich eingeschaltet haben, hieß es weiter.

Informationen aus dem iCloud-Konto – darunter Fotos, iMessage-Kommunikation und Videos – tauchten unter anderem im Forum 4chan auf, das offenbar Hauptort des Leaks ist. Wie genau der Zugriff erfolgte, blieb bislang unklar. Ob eine Sicherheitslücke ausgenutzt wurde oder es einfach zum Erraten des Passworts kam, steht noch nicht fest; ebenso wenig, ob das Konto mittels Zwei-Faktor-Authentifizierung – mittlerweile Standard bei Apple-IDs – geschützt war. Denkbar wäre, dass es sich um eine Kombination aus einem Herausfinden des Passworts und Social Engineering zur Erlangung des Codes gehandelt hat; dies müssen aber erst weitere Ermittlungen ergeben.

Biden wäre nicht das erste prominente Opfer eines iCloud-Hacks. So waren in der Vergangenheit bereits Nacktbilder von Schauspielern über Apples Cloud-Speicher abgeflossen. Zwischenzeitlich soll es zudem eine Brute-Force-Möglichkeit für Passwörter gegeben haben, Apple bestritt dies allerdings. Das zumeist automatisch angelegte iCloud-Backup von iPhones und iPads gilt auch Behörden als besonders ergiebig, weil es zahlreiche Inhalte enthält, die nicht Ende-zu-Ende-verschlüsselt sind – obwohl Apple seit langem verspricht, hier eine Sicherung einzuführen. Besitzt ein Angreifer die Apple-ID-Zugangsdaten seines Opfers, sind die Informationen natürlich noch einfacher zu erlangen.

Präsidentensohn Hunter Biden gilt als skandalträchtig; er musste sich mehrfach wegen einer Drogen- und Alkoholsucht behandeln lassen und auch sein Liebesleben ist immer wieder in den Schlagzeilen der englischsprachigen Yellow Press. 2020 gab es Berichte, laut denen ein Laptop von Biden bei einem Reparaturbetrieb "vergessen" beziehungsweise dort gestohlen wurde; auch dessen Inhalte leakten. Damals gab es jedoch zunächst Zweifel, ob diese echt waren.

Laut NBC News ist dem Secret Service "bewusst", dass es den neuen Hack gibt. Man kommentierte "potenzielle Untersuchungsschritte" jedoch derzeit nicht. Man sei sich der "Social-Media-Posts und Behauptungen", die aktuell kursierten, bewusst. NBC News zufolge wurden die Daten des Laptop-Leaks von 2020 mittlerweile zumindest teilweise Biden und seiner Firma zugeordnet. Die Informationen wurden auch von Donald-Trump-Anwalt Rudy Giuliani im Konflikt um die letzten US-Präsidentenwahlen angeführt.

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(bsc)