iCloud: Apple baut Ende-zu-Ende-VerschlĂĽsselung im Browser Safari aus
Die Synchronisation von Lesezeichen in Apples Standard-Browser ist nun besser geschützt, auch der Hersteller selbst soll so keinen Zugriff mehr haben.
Apple hat Ende-zu-Ende-Verschlüsselung in iCloud für einen weiteren zentralen Dienst eingeführt. Die im Browser Safari gespeicherten Lesezeichen sollen bei der Synchronisation über iCloud nun komplett verschlüsselt werden, sodass nur noch der Nutzer selbst Zugriff hat – Apple aber nicht länger. Damit sind jetzt sämtliche Safari-Daten, die automatisch über iCloud auf allen eigenen Geräten aktuell gehalten werden, per Ende-zu-Ende-Verschlüsselung geschützt.
Alle Safari-Daten vollständig verschlüsselt
Apple verzeichnete die Ă„nderung in einem Support-Dokument, das einen SicherheitsĂĽberblick der verschiedenen iCloud-Dienste auflistet. Die Neuerung bei Safari wurde mit der letzten Ă„nderung des Dokumentes Ende September verzeichnet, wenige Tage nach der Freigabe von iOS und iPadOS 15. Eine Systemvoraussetzung fĂĽr die Ende-zu-Ende-VerschlĂĽsselung der Safari-Lesezeichen nennt Apple nicht, manche Funktionen wĂĽrden aktuelle Software voraussetzen, "generell mindestens iOS 13 oder neuer", heiĂźt es lediglich in dem Dokument.
Der Safari-Verlauf und die über iCloud ebenfalls synchronisierten offenen Tabs sind bereits seit iOS 13 umfassend verschlüsselt. Die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung setzt die Aktivierung der Zwei-Faktor-Authentifizierung für die Apple-ID voraus und die Verwendung eines Geräte-Codes.
iPhone-Backups fehlt Ende-zu-Ende-VerschlĂĽsselung
Apple hat die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung in iCloud in den letzten Jahren schrittweise ausgebaut. Sie fehlt aber weiterhin bei der Synchronisation von Kalendern, Erinnerungen, Kontakten, Notizen, iCloud Drive, Sprachmemos, Siri-Kurzbefehlen, Wallet-Pässen und Fotos. Diese Daten werden bei der Übertragung und auf dem Server zwar verschlüsselt, Apple besitzt dazu aber den Schlüssel. iCloud Mail ist nur bei der Übertragung verschlüsselt.
Auch iCloud-Backups fehlt die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, Apple kann Daten aus den iPhone-Datensicherungen also auf staatliche Anordnung hin herausgeben. Apple-Chef Tim Cook stellte 2018 in Aussicht, dass Apple den Schlüssel zu iCloud loswerden wolle – das ist bislang aber nicht passiert. Berichten zufolge wurden die Pläne nach Einwänden der US-Bundespolizei FBI aufgegeben.
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(lbe)