iCloud-Migration nach China: Auch ausländische Nutzer betroffen

Ende Februar werden die iCloud-Inhalte chinesischer User auf die Server des Betreibers GCBD in Guizhou umgezogen. Nun melden sich Nutzer mit US-amerikanischer Apple ID, die auch betroffen sein sollen.

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Apple in China

Sicherheitsmann vor Apple-Ladengeschäft in China.

(Bild: dpa, Diego Azubel/Archiv)

Lesezeit: 3 Min.

Wer nicht möchte, dass seine iCloud-Daten in China landen, sollte sicherstellen, dass die Regionaleinstellungen seines Apple-ID-Accounts oder iOS-Geräts nicht auf das Land lauten. Davor warnen Betroffene auf Twitter und in sozialen Netzwerken.

Für chinesische Apple-Nutzer beginnt am 28. Februar ein großer Datenumzug: iCloud-Inhalte, darunter Fotos, Dokumente und iOS-Backups, die bislang noch in den USA und anderen Weltregionen lagerten, werden in ein Rechenzentrum im chinesischen Guizhou verschoben. Der Grund dafür sind laut Apple neue chinesische Gesetze, die den Konzern dazu zwingen, Cloud-Daten in China selbst bei Partnerfirmen zu speichern. Dazu arbeitet Apple mit der Guizhou-Cloud Big Data Industry Co. Ltd. (GCBD) zusammen, die selbst wiederum der südchinesischen Provinzregierung von Guizhou gehört. Eine Milliarde US-Dollar steckte Apple in das Projekt.

Betroffene erhielten von Apple in dieser Woche eine E-Mail mit näheren Angaben. Wie nun erste Nutzer berichten, scheinen von dem Umzug jedoch nicht nur User betroffen zu sein, die wirklich ständig in China leben. Auch in anderen Ländern angelegte Apple IDs können umgezogen werden – unter anderem die von Menschen, die sich nur temporär im Land aufhalten, etwa für ein Studium oder eine Arbeit.

Auf Nachfrage verwies Apple auf seine aktualisierten Nutzungsbedingungen, die besagen, dass es ausreicht, dass eine Apple ID China "als Land oder Regionaleinstellung" hat. Ein betroffener User auf Twitter schrieb, er habe explizit eine US-amerikanische Apple ID in Betrieb, die nun migriert werde. In einem Supportdokument heißt es, Apple schaue auf die Apple-ID-Regioneinstellungen, um festzulegen, wer betroffen ist. Wer nicht in China lebe und kein chinesischer Bürger sei, müsse dies umstellen. Dabei kann es allerdings sein, dass das Herunterladen älterer Downloads nicht mehr möglich sind, sofern sie nur in China erhältlich waren.

Von dem Umzug betroffene Chinesen können diesem ansonsten nur entkommen, indem sie ihren iCloud-Account vor dem 28. Februar per Opt-Out schließen. Dann fallen aber natürlich alle Dienste weg. Apple hatte im Zusammenhang mit dem iCloud-Umzug nach China betont, dass dieser keine Auswirkungen auf Dienste und Datenschutz habe. Auch werde man den Einbau von Hintertüren nicht dulden. Allerdings heißt es in den veränderten Nutzungsbedingungen, dass GCBD wie Apple Zugriff auf die Daten hat.

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(bsc)