iCloud-Umzug nach China: Apple entschuldigt sich für fehlerhafte Nachrichten

Manche internationale Nutzer erhielten von dem Konzern ein Schreiben, dass ihre Daten auf einen Server der Firma GCBD in Guizhou verschoben werden. Nun stellte sich heraus, dass einige dieser Mails gar nicht stimmten.

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Apple-Store in China

Blick auf die Front eines Apple-Ladens im chinesischen Shanghai.

(Bild: dpa, Jens Kalaene)

Lesezeit: 2 Min.

Apples großer iCloud-Datentransfer für chinesische Nutzer, der ab dem 28. Februar starten soll, sorgt weiterhin für Verwirrung. So hatte der Konzern in der vergangenen Woche entsprechende Benachrichtigungen auch an internationale Nutzer verschickt, die offenbar gar nicht betroffen sind. Diese enthielten von dem Unternehmen nun eine weitere Mail, in der es hieß, es habe sich um einen Fehler gehandelt.

"Sie erhielten kürzlich eine E-Mail von uns, in denen wir Sie über kommende Veränderungen der iCloud-Dienste in China informierten. Diese E-Mail wurde fehlerhaft verschickt. Ihr iCloud-Account wurde nicht verändert", schreibt Apple. Man entschuldige sich dafür. Die E-Mail sei "nur für Kunden, deren Apple-ID-Land China ist" gedacht gewesen. Eine "sehr kleine Anzahl" von Kunden, deren Apple-ID-Land nicht China ist, hätten die E-Mail "fehlerhafterweise ebenso" erhalten. Das Unternehmen machte keine Angaben darüber, wie es zu dem Problem kommen konnte.

Bereits im vergangenen Jahr war durchgesickert, dass Apple die Daten seiner chinesischen Nutzer künftig nicht mehr auf eigenen Server vorhalten wird, sondern auf denen der chinesischen Firma Guizhou-Cloud Big Data Industry Co. Ltd. (GCBD). Diese wiederum gehört der Provinzregierung von Guizhou im Süden Chinas, wo auch ein neues Rechenzentrum für eine Milliarde US-Dollar entstanden ist. Grund für den Umzug sind "lokale Cybersicherheitsrichtlinien", die bedingen, dass Cloud-Dienste in China von chinesischen Firmen betrieben werden müssen. Apple gibt in seinen Nutzungsbedingungen an, dass auch GCBD Zugriff auf die Daten haben wird, betonte aber auch, sie seien sicher und man erlaube nicht, dass Hintertüren eingebaut werden.

Internationale Nutzer hatten zwischenzeitlich gefürchtet, ebenfalls nach China umgezogen zu werden. Dabei gab es auch Nutzer mit einer in Amerika angelegten Apple ID, die ein Umzugsschreiben erhalten hatten. Apple hat zwischenzeitlich eine FAQ publiziert, in der erläutert wird, dass man seine Landes- und Regionaleinstellungen von China auf eine andere Region umstellen muss, wenn man nicht umgezogen werden möchte. Für chinesische Nutzer, die in China leben, bleibt letztlich aber nur ein kompletter iCloud-Opt-Out, eine Möglichkeit, iCloud-Daten weiterhin im Westen speichern zu lassen, gibt es für sie nicht. (bsc)