iOS 18.1 Beta 3: Apple veröffentlicht Bildbereiniger "Clean Up"

Mit Beta 3 schaltete Apple weitere KI-Funktionen der Apple Intelligence fĂĽr den Betatest von iOS 18.1 frei. Erstmals ist auch eine Bildfunktion dabei.

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Bearbeitungsschritte in der neuen "Clean up"-Funktion in iOS 18.1

Bearbeitungsschritte in der neuen "Clean up"-Funktion in iOS 18.1

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.
Inhaltsverzeichnis

Mit der dritten Beta von iOS 18.1 hat Apple seine Künstliche Intelligenz namens Apple Intelligence jetzt um eine "Clean Up"-Funktion für Fotos erweitert. Diese ermöglicht es, per Antippen und Ankreisen unerwünschte Objekte und Personen aus Fotos herauszurechnen. Die KI soll dabei dafür sorgen, dass der dadurch neu hinzugekommene Hintergrund so erzeugt wird, dass das Entfernen gar nicht auffällt.

"Clean Up" ist die erste bildgenerierende Funktion der Apple Intelligence, die Apple freischaltet. Bislang konnten nur textgenerierende Funktionen wie das Gegenlesen und Umformulieren von Texten ausprobiert werden. Auf die personalisierten Emojis (Genmojis) und die Bildgenerierung namens Image Wand mĂĽssen Tester allerdings weiter warten.

Beispiele fĂĽr die "Clean Up"-Funktion (2 Bilder)

Vorher: Das Heise-Hauptquartier mit Firmenschild und Laternen

In unseren ersten Versuchen funktioniert "Clean up" verblüffend einfach und gut. Erwartungsgemäß ist das Ergebnis natürlich besonders bei einfachen Hintergründen besonders gelungen. Aber etwa auch das Entfernen des Heise-Firmenschildes auf dem Rasen vor dem Hauptquartier oder das Entfernen von Laternen vor dem Verlagsgebäude gelangen erstaunlich gut, obwohl die Hintergründe, die zu erzeugen waren, anspruchsvollerer Natur sind.

Nach der Installation der Beta 3 musste in der Fotos-App zunächst das KI-Modell heruntergeladen werden. Fortan ist es möglich, im Bearbeitungsmodus das neue "Clean up"-Werkzeug auszuwählen, das durch einen Radiergummi symbolisiert wird. Die KI schlägt dann selbst Objekte vor, die entfernt werden können, und versieht diese mit einem glühenden Schimmer. Der Nutzer kann aber auch durch Antippen oder Umkreisen andere Objekte auswählen.

Wird versucht, eine Person herauszuschneiden, die erkennbar im Vordergrund ist, wird das Gesicht dieser Person gepixelt. In etlichen Fällen konnten wir "Clean up" aber beim Ausprobieren auch an seine Grenzen bringen. Wenn zum Beispiel eine Person in einer Gruppe herausgeschnitten wurde, passierte es, dass eine angrenzende Person plötzlich einen doppelt so dicken Arm erhielt. Teilweise sind die errechneten Hintergründe auch einfach nur fehlerhaft und sofort als KI-generiert erkennbar. Allerdings könnte sich die Qualität im Zuge der Beta noch verbessern.

Wer bei Fotos die kleinen Videoschnippsel namens Live Photos mit aufnimmt, muss sich entscheiden: Das Video wird deaktiviert, sobald Clean-up genutzt wird. Umgekehrt verschwindet die KI-Bearbeitung, wenn das Video wiederhergestellt wird. Alle Schritte bei "Clean up" sind im Übrigen zurückdrehbar. Den Metainformationen des Bildes wird bei einem veränderten Foto ein Hinweis hinzugefügt, dass das Bild mit KI bearbeitet wurde.

Mit der dritten Beta wurde zudem die KI-generierte Zusammenfassung von Pushbenachrichtigungen auf alle Apps erweitert. In den ersten Betas konnten sich Anwender nur fĂĽr Mail und Nachrichten solche Zusammenfassungen anzeigen lassen, die mehr Ordnung in die Ăśbersichten bringen sollen.

Die Apple Intelligence soll mit iOS 18.1 voraussichtlich im Oktober an den Start gebracht werden. Da Apple nach eigenem Bekunden noch regulatorische Fragen zu klären hat, ist die Apple Intelligence zum Start in der Europäischen Union wahrscheinlich nicht verfügbar. Zumindest jetzt, in der Betaphase, kann sie offiziell noch nicht im EU-Gebiet getestet werden. Mittlerweile ist es aber einfacher, sie trotzdem freizuschalten. Hierfür muss neben der US-englischen Spracheinstellung nur ein US-amerikanischer App-Store-Account genutzt werden.

(mki)