Apple-Intelligence-"Hack": So lässt sich Apples KI-System doch in der EU nutzen

Apple hat sein neues KI-System auf iPhone und iPad stark abgeschottet, wenn man sich innerhalb der EU oder Chinas befindet. Mit etwas Aufwand geht es doch.

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Apple Intelligence auf einem iPad

Apple Intelligence auf einem iPad.

(Bild: heise online)

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Unterstützung: Mark Zimmermann

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Hinweis: Die hier geschilderte Vorgehensweise gilt nur für iPadOS 18.1 Beta 1. Das neue iPadOS 18.1 Beta 2, das in der Nacht zum Dienstag erschienen ist, erleichtert den Zugang zu Apple Intelligence innerhalb der EU erstaunlicherweise deutlich. Nun reicht es nämlich aus, einen amerikanischen App-Store-Account plus Regionaleinstellung USA und U.S.-Englisch als System- und Siri-Sprache zu verwenden, damit sich die Warteliste öffnet. Eine Standortabfrage scheint nicht mehr getätigt zu werden, was nach dem harten Geoblocking zuvor durchaus verwundert. Bei einem Testgerät ließ sich Apple Intelligence so nahezu instantan nutzen, ein weiteres verblieb zunächst auf der Warteliste.

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Mittlerweile ließ sich der im ersten Update geschilderte vereinfachte Zugang auf zwei iPads mit 5G-Funkverbindung (also mit integriertem GPS) nachvollziehen. Bei einem weiteren iPad (ohne 5G / GPS), das Apple Intelligence bereits hatte, blieb das KI-System nach dem Update auf iOS 18.1 Beta 2 erhalten. Nach einem Reset stand Apple Intelligence mit einer bereits freigeschalteten Apple ID ebenfalls wieder zur Verfügung, wobei wir kurz zurück auf die Warteliste versetzt wurden.

Der Paukenschlag kam im Juni: Apple werde sein lange erwartetes KI-System Apple Intelligence zunächst nicht innerhalb der 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union verfügbar machen, teilte der iPhone-Hersteller in einem Statement mit. Grund seien "regulatorische Unsicherheiten" im Zusammenhang mit dem Digital Markets Act (DMA), über den sich Apple seit mehreren Jahren mit der EU-Kommission streitet. Dass es der Konzern mit dieser Ankündigung ernst meint, zeigte sich dann mit Erscheinen von iOS 18.1 und iPadOS 18.1 als Developer-Beta Ende Juli. Beide Systeme, die im Rahmen des DMA als Gatekeeper reguliert sind, erlauben eine Aktivierung von Apple Intelligence in der Europäischen Union nicht. Im Nicht-EU-Land Schweiz zum Beispiel geht es problemlos, in dem man nur Systemsprache und Region auf die Vereinigten Staaten von Amerika umstellt.

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Zum Einsatz kommt dabei offenbar eine neue Routine, ein Daemon namens countryd, der bereits dazu dient, alternative App-Marktplätze nur innerhalb der EU zuzulassen. Apple selbst beschreibt die Hintergrundsoftware so: "[countryd] empfängt Aktualisierungen des Ländercodes aus der Position des Benutzers, dem Ländercode des Mobiltelefons (falls vorhanden) und den 802.11d-WLAN-Zugangspunkten in der Nähe." Diese Informationen würden dann in einem Cache gespeichert und "zur Berechnung einer Ländercode-Einschätzung verwendet, die sowohl den von lokalen Sensoren berechneten Gerätecode als auch Antworten über das Land, in dem sich Gerät in der Nähe zu befinden glauben, kombiniert".

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