iOS-Browser: Die Rückkehr des Scroll-Ruckelns

Mehrere im App Store vertretene Safari-Alternativen ruckeln wieder beim Scrollen, nachdem Apple die Entwickler zur Korrektur einer bislang unentdeckten Regelverletzung aufgefordert hatte.

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Nutzer populärer iOS-Dritt-Browser können neuerdings auf ein störendes Symptom treffen: Ein spürbares Ruckeln begleitet das Scrollen. Dies zeigt sich insbesondere auf älteren iOS-Geräten und bei komplexeren Web-Angeboten, allerdings ist das Phänomen selbst auf dem iPad 2 und damit dem aktuell leistungsstärksten iOS-Gerät anzutreffen. Das Ruckeln hält meist mit der jüngsten Aktualisierung des Dritt-Browsers Einzug, falls Apple den Entwickler zu einer spezifischen Änderung aufgefordert hatte.

Zur Darstellung von Web-Inhalten müssen iOS-Apps die UIWebView-Klasse nutzen, die seit jeher zu ruckelndem Scrollverhalten tendiere, erläuterte der iCab-Entwickler Alexander Clauss das Problem gegenüber Mac & i. Das UIWebView-Scrolling laufe in dem für die Benutzerinteraktion zuständigen Haupt-Thread der App ab – sobald UIWebView nicht mehr mit dem Bildaufbau hinterherkommt, gerät die App und damit auch das Scrollen ins Stocken, ein Problem, das Apple bislang nicht beseitigte.

Um das Ruckeln zu umgehen, griffen Entwickler von iOS-Browsern nach Clauss' Angabe auf einen privaten Systemaufruf zurück, durch den der Bildaufbau in einem eigenen Hintergrundthread abläuft und damit das Scrollen nicht mehr beeinträchtigen kann. Diese Methode, die auch die iOS-Version von Safari zu nutzen scheint, läuft allerdings den App-Store-Zulassungsregeln zuwider – Apple bemerkte nun den privaten Systemaufruf in den Dritt-Browsern und forderte die Entwickler dazu auf, ihre Apps entsprechend zu korrigieren oder aus dem App Store zu entfernen.

Die Änderungsaufforderung ist in Anbetracht des App-Store-Regelwerkes zwar nachzuvollziehen, für den Nutzer eines nun tendentiell ruckelnden Dritt-Browsers fällt das Ergebnis dennoch unerfreulich aus. Dies ist zudem nicht die einzige Einschränkung mit der Safari-Alternativen für iOS zu kämpfen haben: Der Nutzer kann den Standardbrowser nicht frei wählen und von der beschleunigenden JavaScript-Engine Nitro profitieren Dritt-Browser weiterhin nicht. (lbe)