iOS-Nutzer beklagen U2-Zwangsgeschenk – und werden es nicht los
Der automatische Download eines ganzen U2-Albums stößt längst nicht überall auf Gegenliebe – schließlich verbraucht er Speicherplatz, Datenvolumen und lässt sich nur umständlich entfernen. Einige Nutzer befürchteten sogar, ihr Account wäre gehackt.
"Wer zum Teufel ist U2 und warum ist deren Album auf meinem iPhone" – so oder so ähnlich lautet eine zunehmende Zahl an Nutzerbeschwerden in Reaktion auf das neue Album der Band, das Apple derzeit kostenlos an iTunes-Nutzer verteilt. Wer den als Standardeinstellung aktiven automatischen Download von Musik nicht abgeschaltet hat, der bekommt das Album nämlich zwangsläufig auf sein iPhone oder iPad heruntergeladen – unter Umständen auch über das Mobilfunknetz, falls der Nutzer die Funktion aktiviert hat.
Dort belegt es den auf iPhone oder iPad möglicherweise knappen Speicherplatz und verwirrt Nutzer, die von der Gratis-Aktion nichts mitbekommen haben oder mit der Band wenig anfangen können – manch einer befürchtet sogar, Fremde hätten mit seinem Account Einkäufe getätigt. Zwar scheint die Zeit großangelegter App-Store-Einkaufsgaunereien vorbei, doch der jüngste Angriff auf iCloud-Backups von mehr und weniger prominenten Personen hat erneut für Verunsicherung rund um Apples Cloud-Dienste gesorgt.
Das heruntergeladene Album lässt sich zwar wieder löschen – es taucht aber weiterhin in der Liste der Einkäufe auf. Auch dort kann man es ausblenden, jedoch nur mit iTunes auf einem Mac oder Windows-PC, nicht direkt auf iPhone und iPad.
Wer sich zudem all seine Musik anzeigen lässt (ebenfalls eine Standardeinstellung) sieht zwangsläufig auch das U2-Album als Teil seiner Einkäufe – selbst wenn es in der Liste der Einkäufe versteckt wurde. Hier hilft nur in den iOS-Einstellungen unter Musik den Punkt "Alle Musikdateien" abzuschalten, damit verschwinden aber zugleich auch alle anderen iCloud-Musikkäufe aus der Bibliothek.
Insgesamt sollen 500 Millionen iTunes-Nutzer das Gratis-Album erhalten. Apple hat U2 eine ungenannte Summe für die Aktion bezahlt – die als "Geschenk" für die Nutzer gedacht sei. (lbe)