iPad: Apple zahlt für OLED-Schirme doppelt bis dreifach

Quellen zufolge ist Apple bereit, bei den fürs iPad geplanten Screens aus organischen Leuchtdioden ins oberste Regal zu greifen.

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iPad Pro M2 mit Pencil 2 und Hover-Funktion.

Noch nutzt Apple beim iPad keine OLEDs. Hier das iPad Pro M2.

(Bild: Screenshot Apple.com via 9to5Mac)

Lesezeit: 3 Min.

Aktuell baut Apple nur vergleichsweise kleine OLED-Screens ein. Während sie bei iPhone und Apple Watch seit Jahren Standard sind, hat das Unternehmen die Technik bislang noch nie in MacBooks oder iPads integriert – geschweige denn in Desktop-Bildschirme. Nun soll sich das zumindest bei den Tablets ändern. So hieß es im Dezember, Apple greife wohl bei Samsung zu. Nun gibt es erstmals Informationen, wie die Verhandlungen laufen – und der iPhone-Hersteller scheint bereit zu sein, für hohe OLED-Qualität viel Geld in die Hand zu nehmen.

Wie das in Südkorea erscheinende Elektronikfachblatt The Elec schreibt, werden die dortigen Lieferanten für die an Apple gelieferten OLEDs einen Preis aufrufen, der beim doppelten bis dreifachen für vergleichbare Panelgrößen liegt. Der Grund sind offenbar Apples Anforderungen. So verlangt der Konzern zwei OLED-Emission-Layers samt LTPO-TFT-Platinen. Samsung Display und sein Konkurrent LG Display, der offenbar ebenfalls zum Zug kommen wird, hätten so gerne für ein 11 Zoll großes Panel umgerechnet rund 255 Euro, für die 13-Zoll-Variante gar 330 Euro. Zum Vergleich: Ein reguläres OLED mit 10 Zoll für "IT-Produkte" gibt es sonst schon für Preise zwischen 95 und 140 Euro.

Apple soll Samsung laut The Elec gebeten haben, das sogenannte "Two-Stack-Tandem-OLED" zu verwenden, bei dem zwei Pixelschichten statt einer verwendet werden. Die Verdopplung der Pixel auf diese Weise sorgt für hellere Bildschirme und verlängert gleichzeitig deren Lebensdauer. Apple hat beim iPhone im Gegensatz zu Konkurrenten auch nicht mit Burn-in-Effekten zu kämpfen. Solche und andere OLED-Probleme soll es auch bei iPad – und später beim MacBook – nicht geben.

Apple lege großen Wert auf die Perfektionierung seiner Produkte – zu entsprechenden Endkundenpreisen. "Es ist unwahrscheinlich, dass das Unternehmen die Preise vorschnell senken wird", schreibt The Elec weiter. Es bleibe allerdings abzuwarten, wie viel Preiserhöhung das Apple für das endgültige OLED-iPad von seinen Lieferanten akzeptieren werde.

Auch zur Aufteilung der Produktion gibt es erste Informationen. Derzeit entwickelt LG Display sowohl 11-Zoll- als auch 13-Zoll-OLED-Modelle für das iPad, während Samsung Display nur ein 11-Zoll-Modell entwickelt hat, hieß es. Je nach künftiger Situation könne es aber noch zu Änderungen kommen, sodass Samsung Display beide Modelle entwickelt. Allerdings liegt noch Arbeit vor den Unternehmen: In Apples jüngster Bewertungsrunde hätten weder Samsung noch LG für den Konzern zufriedenstellende Leistungswerte erreicht. Mit einem OLED-iPad ist nicht vor 2024 zu rechnen.

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(bsc)