iPad mini: Kleiner, leichter, etwas billiger
Apple bringt ein neues iPad mit 7,9-Zoll-Display, das kleiner und erheblich leichter ausfällt als der große Bruder. Der Einstiegspreis liegt bei 330 Euro.
- Leo Becker
Auf einer Pressekonferenz in Kalifornien hat Apple am Dienstag seine iPad-Reihe um eine kompaktere Modellvariante erweitert. Die Display-Diagonale des iPad mini genannten Neulings beträgt knapp 7,9 Zoll und behält das iPad-übliche Seitenverhältnis von 4:3 bei – damit weist das Gerät laut Apple um 35 Prozent mehr Bildschirmfläche auf als die 7-Zoll-Tablets von Google und Amazon. Die Auflösung zählt 1024 × 768 Pixel – dies entspricht der Auflösung des iPad 2. Marketingchef Phil Schiller betonte, dass dadurch jede iPad-App ohne Probleme läuft. Die Pixeldichte liegt wie bei den ersten iPhone-Generationen bei 163 ppi und damit niedriger als beispielsweise bei Nexus 7 oder Kindle Fire HD, die beide 216 ppi vorweisen können.
Das iPad mini misst 13,5 cm × 20 cm, passt damit in eine Hand, und ist 7,2 mm dick. Das Gewicht beträgt rund 310 Gramm – damit ist es nicht nur deutlich kompakter, sondern wiegt weniger als die Hälfte des großen Bruders, der momentan gut 650 Gramm auf die Waage bringt. Der Akku reicht nach Apples Angaben für bis zu zehn Stunden Videogucken oder Surfen im WLAN-Betrieb.
iPad mini (10 Bilder)
Im Inneren setzt Apple auf vertraute Komponenten: Ebenso wie in iPhone 4S und iPad 2 kommt ein Dual-Core-A5-Chip zum Einsatz – Details zu Prozessor-Taktung, Arbeitsspeicher und Grafik nennt das Unternehmen wie gewohnt nicht, allerdings dürften diese Informationen spätestens mit der Veröffentlichung des kleineren iPads ans Licht kommen. Apple setzt hier vermutlich auf denselben Chip wie im modifizierten iPad 2.
Bei der Funktechnik fährt Apple weiterhin zweigleisig: Ein Modell beschränkt sich rein auf WLAN sowie Bluetooth 4.0, die zweite Variante bietet darüber hinaus Anbindung an das Mobilfunk-Datennetz. Dabei unterstützt das iPad mini neben EDGE und UMTS auch LTE. Von den drei in Deutschland gängigen LTE-Frequenzbändern beherrscht es wie das iPhone 5 jedoch nur das 1800-MHz-Band, das derzeit ausschließlich die Telekom in größeren Städten unterhält. Ebenso wie bei den großen iPads ist beim iPad mini ein GPS-Modul nur in der Mobilfunk-Version zu finden. Laut Apple sind außerdem schnellere WLAN-Verbindungen mit Download-Geschwindigkeiten von bis zu 150 MBit/s möglich.
Neben dem Kopfhöreranschluss an der Oberseite beschränkt Apple das iPad mini auf den noch jungen Lightning-Anschluss, für den das Unternehmen inzwischen zusätzliche Adapter angekündigt hat. Auf der Rückseite des iPad mini hat Apple eine 5-Megapixel-Kamera integriert, die 1080p-Videos aufnimmt. Die FaceTime-Kamera auf der Vorderseite unterstützt HD-Aufzeichnungen in 720p.
Für das iPad mini mit WLAN und 16 GByte Speicherplatz veranschlagt Apple 329 Euro. Der Preis des Mobilfunk-tauglichen 16-GByte-Modells beginnt bei 459 Euro, eine Verdopplung des Speicherplatzes auf 32 oder 64 GByte schlägt jeweils 100 Euro auf den Grundpreis auf. Das Spitzenmodell kostet somit knapp 660 Euro. Das iPad mini ist entweder mit einer weißen Vorderseite und silberner Rückseite oder mit schwarzer Front- und Rückpartie erhältlich. Das kleinere iPad soll in seiner WLAN-Version am 2. November in den Handel kommen, die Mobilfunk-Variante in den darauffolgenden Wochen folgen. Eine Vorbestellung ist ab dem 26. Oktober möglich.
FĂĽr das iPad mini bietet Apple wieder ein magnetisches Smart Cover in sechs verschiedenen Farben zum StĂĽckpreis von knapp 40 Euro an.
[Update 24.10.2012 13:05 Uhr] Ebenso wie das iPhone 5 benötigt das iPad mini "WiFi + Cellular" eine Nano-SIM für den Zugriff auf das Mobilfunknetz. (lbe)