"iPhone 12": Apple zwischen Baum und Borke

Die Corona-Krise hat Auswirkungen auf Apples Smartphone-Pläne. Aus Asien sind verschiedene Szenarien zu vernehmen. Schlimmstenfalls droht eine Verschiebung.

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Tim Cook

Tim Cook bei einer Apple-Veranstaltung: Ein Wiedersehen im Herbst?

(Bild: dpa, Marcio Jose Sanchez/AP)

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Kommt Apples "iPhone 12" wie erwartet im September? In der Gerüchteküche brodelt es seit Wochen. Die Corona-Krise sorgt für akute Schwierigkeiten bei der Produktionsvorbereitung für die nächste Smartphone-Generation aus Cupertino, heißt es unter anderem – und das insbesondere auch deshalb, weil zunächst China mit den wichtigsten Werken des Konzerns betroffen war, und nun, zeitverzögert, die Vereinigten Staaten von Amerika. So sind nahezu alle Apple-Mitarbeiter ins Home Office gegangen und der wichtige Flugverkehr zwischen Kalifornien und den chinesischen Produktionsstätten findet offenbar nicht oder nur eingeschränkt statt. Dabei müssten die Ingenieure des Konzerns bei Foxconn & Co. sein, um die Supply Chain und Endmontage anzuleiten.

Als "Worst Case Scenario" sehen Analysten eine Verschiebung des "iPhone 12" – und zwar nicht nur um einige Monate wie etwa vom üblichen September in den November, sondern erst ins Frühjahr 2021. Das Bankhaus Wedbush schreibt, dass das nicht nur mit Produktionsproblemen, sondern auch mit dem allgemeinen Marktumfeld zu tun haben könnte. Selbst wenn alle Komponenten verfügbar sind und die Herstellung wie gewünscht läuft, könnte Apple demnach entscheiden, das schwierige Marktumfeld zu umgehen – und mit seinem ersten 5G-Modell lieber zu warten. Unklar ist auch, wie sich der chinesische Markt entwickelt, der aufgrund der Corona-Krise lange schwächelte. Europa und die USA folgen diesem Trend, schließlich sind hier alle Ladengeschäfte dicht.

Quellen der Nachrichtenagentur Reuters behaupten unterdessen, Apples Lieferkette in China sei zwar mittlerweile wieder in Betrieb, doch hätten die Lieferanten nach wie vor Angst davor, dass Apple den "iPhone 12"-Start verzögert. So sollen die Komponentenbestellungen im ersten Quartal um bis zu 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr reduziert worden sein. Dabei gebe es in China mittlerweile weder Probleme damit, genügend Arbeiter zu finden, noch ausreichend Material zu beziehen, das für die "iPhone 12"-Komponenten notwendig ist.

Einen positiveren Ausblick wagt unterdessen die Finanznachrichtenagentur Bloomberg. Deren Infos aus Asien besagen, dass die gigantische Produktionsmaschinerie Apples in China langsam wieder "auf die Schiene" komme – das gelte insbesondere für den Hauptfertiger Foxconn. "Die nächsten iPhones mit 5G-Drahtlos-Fähigkeiten bleiben für Herbst im Plan." Die Massenproduktion sei wie üblich ab Sommer vorgesehen, wie informierte Kreise berichteten. (bsc)