iPhone 13: "Unautorisierter" Display-Tausch kann Face ID lahmlegen

Freie Werkstätten können einen defekten Bildschirm beim iPhone 13 nicht mehr ohne gravierende Nebenwirkungen austauschen, warnen Reparaturdienstleister.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 70 Kommentare lesen
iPhone 13 geöffnet

(Bild: iFixit)

Lesezeit: 2 Min.

Apple hat das Innenleben des iPhone 13 neu gestaltet und damit auch bestimmte Reparaturen vereinfacht: Der Lautsprecher für die Hörmuschel ist nicht länger auf dem Display-Panel angebracht, sondern nun zwischen der Frontkamera und der Face-ID-Hardware untergebracht, wie der Reparaturdienstleister iFixit nach einer Zerlegung eines iPhone 13 Pro berichtet.

Die Änderung erschwere die Reparatur des Lautsprechers, weil dafür nun erst die Hauptplatine entnommen werden muss. Zugleich vereinfache es aber den Wechsel des Bildschirms – ein Bauteil, das deutlich häufiger getauscht werden dürfte.

Auch bei seinem "TrueDepth" genannten Frontkamerasystem, in das auch die Gesichtserkennung Face ID integriert ist, hat Apple umgebaut: Das Infrarot-Flutlicht-Modul ist nicht länger in das Display, sondern nun in den Punktprojektor integriert, der 30.000 Infrarotlichtpunkte auf das Gesicht des Nutzers projiziert, um eine Tiefenkarte zu erstellen. Diese Änderung vereinfache den Display-Tausch aber nicht, denn der Wechsel des Bildschirms führe stets dazu, dass Face ID lahmgelegt wird, wie iFixit betont.

Auch ein anderer Reparaturdienstleister hatte zuvor über das Problem berichtet: Face ID werde selbst dann deaktiviert, wenn der Bildschirm eines iPhone 13 durch das Original-Display eines anderen iPhone 13 ersetzt wird.

Schon seit dem iPhone 11 warnt das Betriebssystem bei Einbau eines Nicht-Original-Displays. Der Hinweis lässt sich aber ignorieren, ohne andere Funktionen zu beeinträchtigen.

iFixit vermutet, dass jedes Display nun über die Seriennummer fest mit dem jeweiligen iPhone 13 verknüpft ist. Sollte Apple diese Verknüpfung nicht noch Software-seitig ändern, werde der Display-Tausch durch freie Werkstätten beim iPhone 13 zum Verlust der Gesichtserkennung Face ID führen.

Insgesamt gibt iFixit dem iPhone 13 Pro eine 5 auf der hauseigenen Reparaturskala, die bis 10 reicht – für am einfachsten reparable Geräte. Die meisten Komponenten seien modular und relativ leicht zu tauschen, schreibt der Dienstleister, es fehle aber eine einfache Möglichkeit, um die Glasrückseite zu tauschen. Die Verknüpfung von Komponenten per Software verkompliziere aber viele Reparaturen für freie Werkstätten, denen Apples proprietäre Kalibrierungs-Tools fehlen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(lbe)