iPhone: 200-MByte-Cache für maschinelles Lernen

iOS legt laut Apple einen rund 200 MByte großen Cache an, der persönliche Daten speichert, um maschinelles Lernen zu ermöglichen. Er umfasst unter anderem Informationen zu App-Nutzung, Interaktionen und Tastatureingaben.

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Apple-Logo

(Bild: dpa, Peter Kneffel)

Lesezeit: 2 Min.

Um maschinelles Lernen lokal auf dem iPhone zu ermöglichen, erstellt iOS im Laufe der Zeit einen rund 200 MByte großen Cache mit persönlichen Informationen über den Nutzer. Diese Datenbank enthält etwa Informationen über die App-Nutzung und Interaktionen mit Kontakten, wie Apple gegenüber dem Journalisten Steve Levy erklärte.

Zudem landen die vom Nutzer auf der iOS-Tastatur getätigten Eingaben in diesem Cache – ein neuronales Netz analysiere das Getippte um Dinge wie Fluginformationen, Kontakte und Termine zu erkennen, wie Levy ausführt.

Dieser Cache soll nur lokal auf dem Gerät verbleiben und im Rahmen des iCloud-Backups so gesichert werden, dass Dritte keine Rückschlüsse aus den Daten ziehen können. Eine Wissensdatenbank, die Teil des Caches ist, liefere außerdem Informationen zu bestimmten Begriffen, die beispielsweise in einer iMessage-Unterhaltung vorkommen. Diese Datenbank kennt "mehrere Hunderttausend Orte und Dinge", erläutert Apples Software-Chef.

Nach Apples Angabe setzt der Konzern maschinelles Lernen inzwischen für viele Produkte und Bereiche ein, darunter auch zur Erkennung von Betrug im Apple Store oder um Bug-Reports von Beta-Testern zu analysieren.

Das Sprachassistenzsystem Siri profitiere besonders von den Bemühungen: Deep Learning habe dazu beigetragen, die Fehlerrate "um den Faktor 2 zu reduzieren", betonte ein Apple-Manager – sowie alle Komponenten des Systems zu verbessern. Mit iOS 10 soll Siris Aussprache natürlicher und weniger "roboterhaft" werden. Ob diese Neuerung sofort in allen Sprachen zur Verfügung steht, bleibt vorerst offen. (lbe)