iPhone-Jailbreak: Populäre Software-Verzeichnisse machen dicht

Der Alternativ-App-Store Cydia hat zwei große Repositories verloren, die Software-Modifikationen für geknackte iPhones angeboten hatten. Es komme zu wenig Geld rein, so einer der Anbieter. Für iOS 11 gibt es bislang keinen öffentlichen Jailbreak.

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iPhone-Jailbreak: Populäre Software-Verzeichnisse machen dicht

Software-Modifikationen waren einst großer Anreiz zum Jailbreak des iPhones.

(Bild: BigBoss)

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Zwei der größten Software-Verzeichnisse für den Jailbreak-App-Store Cydia haben aufgegeben: Das Cydia-Repository von ModMyi wurde archiviert und nimmt keine neue Software mehr an, wie der Betreiber mitteilte. Man habe den Dienst nach zehn Jahren eingestellt, da die Server-Kosten “absurd” sind, der damit erzielte Verdienst die Kosten für den weiteren Betrieb aber längst nicht mehr decken kann – und weit davon entfernt ist einen Gewinn abzuwerfen.

Das ebenfalls populäre Software-Verzeichnis ZodTTD & MacCiti hat schon in der vergangenen Woche den Dienst eingestellt ohne eine detaillierte Begründung zu liefern. Beide Anbieter verweisen an BigBoss als letztes verbliebenes großes Cydia-Repository. Alle bereits gekaufte und heruntergeladene Software lässt sich erneut beziehen, betont der ModMyi-Anbieter, nur werde eben keine neue Software mehr darüber vertrieben.

Über die Verzeichnisse konnten Dritt-Entwickler ihre Apps, Modifikationen und Themes in Cydia anbieten, das als offene Alternative zu Apples kontrolliertem App Store dient. Um Cydia zu nutzen, müssen iPhone und iPad erst durch einen Jailbreak entsperrt werden: Durch das Aushebeln von Apples iOS-Sicherheitsmechanismen wird das Ausführen beliebiger Software möglich und damit etwa auch die Modifikation des Betriebssystems.

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Nach der Einführung des iPhones im Jahr 2007 bildete sich schnell eine interessierte Jailbreak-Szene, um das ursprünglich fest an das Netz des US-Mobilfunkanbieters AT&T gebundene Gerät auch für den Einsatz in anderen Ländern freizuschalten – und um Dritt-Apps auszuführen. Den App Store führte Apple erst 2008 ein. Vorgaben und Beschränkungen des Konzerns sorgten dafür, dass Cydia viele Jahre als interessante Alternative zum abgeschotteten App-Angebot des Herstellers diente – und zahlreiche Funktionen ermöglichte, die ursprünglich nicht möglich waren.

Inzwischen gibt es nur noch relativ selten öffentliche Jailbreaks, die zudem meist nur von sehr kurzer Dauer sind – bis Apple die dafür genutzten Sicherheitslücken wieder schließt. Für iOS 11 liegen bislang nur Video-Demonstrationen eines Jailbreaks vor, allgemein verfügbar ist dieser aber nicht. Die Entsperrung der Geräte ist längst zu einem extrem lukrativen Geschäft geworden, so dass die Sicherheitslücken meist wohl eher unter der Hand weiterverkauft werden. Auch Apple hat inzwischen ein Bug-Bounty-Programm aufgelegt, das für gefundene Schwachstellen entlohnen soll.

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(lbe)