iPhone-Spyware Pegasus erstmals in militärischem Konflikt eingesetzt
Die Spyware Pegasus wurde laut Sicherheitsforschern erstmals in einem militärischen Konflikt eingesetzt. Betroffen waren iPhone-Nutzer in Armenien.
Die auf iPhones spezialisierte Spyware Pegasus ist laut Sicherheitsforschern das erste Mal in einem militärischen Konflikt eingesetzt worden. Betroffen waren demnach Journalisten, Menschenrechtsaktivisten und Mitglieder der Zivilgesellschaft in Armenien.
Zu den Gehackten gehörte laut dem britischen Guardian auch ein Mitarbeiter der Vereinten Nationen. Die Spähaktionen ereigneten sich im Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan um die Region Berg-Karabach. Entdeckt wurden die Aktivitäten, die sich zwischen Oktober 2020 und Dezember 2022 ereignet haben sollen, von Forschern von Access Now, CyberHUB-AM, dem Citizen Lab an der Munk School of Global Affairs an der University of Toronto, dem Amnesty International's Security Lab und Ruben Muradyan, einem unabhängigen Forscher für mobile Sicherheit.
Apple warnte Betroffene
Der Spyware-Trojaner der israelischen Firma NSO wird von Apple und in den USA geächtet. Apple habe dem Bericht zufolge auch einige der Opfer wegen verdächtiger Aktivitäten gewarnt. Der iPhone-Hersteller bietet für besonders gefährdete Personen in iOS 16 einen sogenannten Lockdown-Modus an, der das Smartphone nach außen abdichtet. Die NSO Group wollte sich laut Guardian nicht zu dem Vorgang äußern.
Die Sicherheitsforscher vermuten, dass Aserbaidschan hinter den Attacken stecken könnte. Das Land gehöre zu den Kunden der NSO Group, während Armenien auf eine andere Spyware namens Predator von Cytrox setze. Betroffen war unter anderem eine frühere Sprecherin des armenischen Außenministeriums, deren Gerät mindestens 27 Mal gehackt worden sei. Sie war seinerzeit in Verhandlungen über einen Waffenstillstand involviert.
(mki)