iPhone im Abo: Apple begräbt alten Plan
Schon vor einigen Jahren kam das Gerücht auf, Apple wolle iPhones gegen Monatsgebühr vermieten. Doch daraus wird wohl nichts.
Bereits 2022 soll es bei Apple die Idee gegeben haben, iPhone-Abonnements zu verkaufen. Dabei muss ein Kunde das Smartphone nicht mehr erwerben, sondern mietet es gegen eine Monatsgebühr. Das klang eigentlich nach einem "Win Win" für den Konzern: Dadurch könnte Apple sein iPhone-Geschäft weiter ankurbeln, das sowieso stark wachsende Servicegeschäft mit mehr Umsatz versorgen und gleichzeitig neue Zielgruppen ansprechen, denen der Direktkauf zu teuer ist, schließlich kann man mittlerweile iPhones für knapp 2000 Euro erwerben. Dennoch hat sich Apple im Dezember nun entschlossen, keinen "iPhone Hardware Subscription Service" einzuführen. Das berichtet die Finanznachrichtenagentur Bloomberg. Das Team wurde demnach bereits aufgelöst und die Mitarbeiter anderen Projekten zugewiesen.
Auch Später-bezahlen-Dienst wurde eingestellt
Laut dem Bericht wollte Apple bereits vor zwei Jahren – also Ende 2022 – mit dem Dienst starten. Dann kam es aufgrund von "Softwarefehlern und regulatorischen Bedenken" zu einer Verschiebung auf 2023. Nach mehreren Versuchen, das Projekt doch noch anzukurbeln, habe das Topmanagement sich nun dazu entschlossen, es aufzugeben. Das Vorhaben war bei der Apple-Pay-Projektgruppe angesiedelt. Diese hatte bereits ein "Pay Later"-Produkt für den US-Markt hochgezogen, mit dem man Rechnungen später bezahlen konnte, wie man es von Klarna kennt – und dann in diesem Jahr wieder eingestellt, weil Apple offenbar fürchtete, unter die gleichen Regeln zu fallen wie Kreditkartenfirmen.
Hinzu kommt, dass Apple es bereits über sein sogenanntes Upgrade-Programm möglich macht, ein iPhone über ein oder zwei Jahre abzustottern. Dazu arbeitet man in Europa – wo über zwei Jahre finanziert wird – mit Zinia zusammen. Die Finanzdienstleistung inkludiert die Möglichkeit, nach 12 oder 13 Monaten ein Upgrade auf ein Neugerät vorzunehmen, für das alte gibt es dann "mindestens" 50 Prozent des ursprünglichen Kaufpreises. Der Abodienst wäre aber eben kein Kreditgeschäft gewesen, sondern eine Art Leasing samt Gerätetausch – wobei unklar ist, ob Apple eine "Sonderzahlung" verlangt hätte oder einfach nur eine Flat Fee als Monatspreis.
Nach dem internen Test ging es nicht mehr weiter
Wie das inzwischen eingestellte Programm "Apple Pay Later" sollte das Hardware-Abonnement eine firmeneigene Finanzinfrastruktur nutzen und auf selbst gewährten Krediten basieren, so Bloomberg. Anfang dieses Jahres habe Apple den iPhone-Abonnementdienst als Test für Mitarbeiter der Pay-Gruppe eingeführt. "Teams, die an der Abrechnung im App Store und im Online Store arbeiten, waren ebenfalls beteiligt."
Doch zu einer Erweiterung dieses Betatestes auf echte Kunden kam es dann nicht mehr. In den USA bietet Apple neben dem Upgrade-Programm auch noch einen Service namens Apple Card Monthly Installments an, mit dem man Apple-Produkte als Kunde der Kreditkarte Apple Card zinslos über mehrere Monate abstottern kann.
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(bsc)