iPhones nur mit eSIM: Mobilfunkanbieter fĂĽrchten Verlust der Kundenbindung

Smartphone-Riesen wie Apple könnten durch eSIMs ihre Marktmacht ausbauen, warnen britische Mobilfunker – und wenden sich an Regulierer.

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SIM-Karten

(Bild: New Africa/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

iPhones ohne physischen SIM-Kartenslot machen offenbar Mobilfunkanbieter nervös. In Großbritannien haben sich die Netzbetreiber BT Group (EE) und Virgin Media O2 an die dortige Wettbewerbsbehörde gewendet. Sie warnten die Regulierer einem Bericht des Telegraphs zufolge davor, dass Smartphone-Riesen wie Apple durch die Technik ihre Vormachtstellung auf dem Mobilfunkmarkt weiter ausbauen könnten. Konkret fürchten die Mobilfunker, dass sich die Hersteller durch eSIMs zwischen Netzbetreiber und Kunden drängen könnten – und der Mobilfunkanbieter so letztlich den direkten Kundenkontakt verliert.

Die Competition and Markets Authority (CMA) solle prüfen, ob Gerätehersteller ihre "dominante Stellung auf dem Markt nutzen, um Vorteile zu erlangen", heißt es in einer nun veröffentlichten Eingabe der BT Group, die schon im Dezember erfolgte. eSIMs brächten das "Risiko für Disintermediation" in der Telekommunikationsbranche mit sich, gemeint ist damit der Verlust der Kundenbindung.

Britische Wettbewerbshüter waren in einer Marktstudie Ende November 2024 zu dem Schluss gekommen, dass Apple durch den Zwang zur Nutzung der Browser-Engine WebKit Innovationen bei mobilen Browsern torpediert. Vor wenigen Tagen hat die CMA eine Untersuchung gegen Apple und Google eröffnet.

Fest integrierte SIMs (eSIMs) sind in Smartphones längst keine Seltenheit mehr, fast immer bleibt parallel aber die Option, eine physische SIM-Karte einzustecken. Größter Ausreißer ist Apple: In den für die USA produzierten Geräten verzichtet der Hersteller bereits seit dem iPhone 14 auf einen SIM-Kartenslot. Auch aus neuen iPads verschwand der Steckplatz jüngst.

Einem Bericht zufolge streicht die im Herbst 2025 erwartete iPhone-17-Reihe den Slot in weiteren Regionen. Ob dazu auch Deutschland zählt, bleibt vorerst offen. In diesem Jahr wird außerdem ein neues, extrem dünnes Modell erwartet, das bislang als "iPhone 17 Air" gehandelt wird. Apple hat aufgrund des dünnen Gehäuses Schwierigkeiten, einen SIM-Kartenslot zu integrieren und werde darauf möglicherweise verzichten, hieß es zuletzt. Bislang verkauft der Konzern die reinen eSIM-iPhones in den USA aber weiterhin auch über große Netzbetreiber und bietet selbst nach wie vor keine Mobilfunkdienste an.

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(lbe)