iPod-Vater: Apple soll nach EU-Entscheid bei USB-C "das Richtige tun"

Tony Fadell, iPod-Erfinder, hofft nach der EU-Entscheidung auf ein baldiges Erscheinen von USB-C-iPhones. Apple habe sich selbst in diese Situation gebracht.

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Tony Fadell

Tony Fadell war Gründer der "Nest Labs" und vorher zentraler Mitarbeiter bei Apple.

(Bild: dpa, Marc Mueller/Archiv)

Lesezeit: 2 Min.

Noch immer nervt Apple seine Nutzer mit der Tatsache, dass beliebte Geräte den proprietären Lightning-Stecker verwenden. Egal ob beim iPhone, bei den AirPods oder anderem Zubehör: Der viel verbreitetere USB-C-Anschluss wird trotz mittlerweile zahlreicher technischer Vorteile abgelehnt. Nun hat sich ein bekannter Ex-Apple-Manager zu dem Thema zu Wort gemeldet: iPod-Vater Tony Fadell forderte Apple auf, endlich "das Richtige" zu tun.

Das EU-Parlament hatte Anfang Oktober beschlossen, dass es endlich einheitliche Ladekabel für die meisten Geräte geben soll – nachdem es zuvor noch Adapterregelungen gegeben hatte. Apple ist hier der prominenteste Ausreißer. Zwar laufen die meisten iPads längst mit USB-C, doch beim iPhone, dem populärsten Gerät in Apples Portfolio, bleibt der zehn Jahre alte Lightning-Anschluss, der sogar deutlich langsamer läuft als USB-C, erhalten. Fadell schrieb nun auf Twitter, Apple sei praktisch selbst daran schuld, dass das EU-Parlament nun eingreift.

Ein Kritiker hatte befürchtet, dass man in Europa nun für die nächsten 30 bis 50 Jahre entweder bei USB-C oder Drahtlostechnik "stecken bleibe". Fadells Antwort: "Das passiert allesnur , weil Apple nicht das Richtige getan hat. Punkt. Es geht hier um eine monopolistenartige Position und nicht um Technik." Er hoffe, dass der nun auf Apple ausgeübte Zwang später dazu führe, dass die Regulierung wieder gestrichen wird, "damit Innovationen weitergehen können".

Fadell sagte auch, er glaube, dass einige Formen von Regulierung und Standardisierung im Sinne der Kunden notwendig sei. Firmen täten nicht immer das, was für Gesellschaften im besten Interesse liegt. Er selbst sei derjenige gewesen, der den proprietären alten iPod-Dock-Anschluss geschaffen habe. Zudem mache Apple "sehr viel Geld" mit seinem proprietären "Made for iPhone"-Zertifizierungsprogramm (MfI). Das wiederum basiert auf Lightning als Standardanschluss.

Das Standardladekabel soll nach Ansicht des EU-Parlaments Elektroschrott verringern. Nach Schätzungen kommen jährlich etwa 11.000 Tonnen Müll durch Ladekabel hinzu, einsparbar seien durch USB-C-Standardanschlüsse immerhin rund 1000 Tonnen. Auch der Markt soll so insgesamt weniger stark gespalten sein. Parlament und Kommission hoffen zudem, dass auch weitere Geräte auf USB-C wechseln.

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(bsc)