kpnQwest tauscht Strato-Speicher aus (Update)

kpnQwest, Technikpartner des Webhosters Strato, will sämtliche Speichersysteme des Zulieferers EMC durch Gerätschaften von Network Appliance ersetzen.

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Von
  • Holger Bleich

kpnQwest, Technikpartner des Webhosters Strato, hat heute angekündigt, sämtliche Speichersysteme des Zulieferers EMC durch solche von Network Appliance auszutauschen. Am heutigen Morgen um 10 Uhr habe man begonnen, die Strato-Daten auf das neue System zu migrieren. In zwei Wochen soll der Austausch abgeschlossen sein.

Sämtliche Präsenzen der Berliner Strato AG lagern im Karlsruher Rechenzentrum von kpnQwest. Ende März war es zu einem mehrtägigen Totalausfall gekommen. Später verzeichneten die frustrierten Strato-Kunden immer wieder gravierende Betriebsstörungen, obwohl kpnQwest die Probleme für beendet erklärt hatte. Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen waren Dateninkonsistenzen im von kpnQwest eingesetzten EMC-Storage-System Ursache der schweren Pannen. Derzeit lassen Strato und kpnQwest die Pannen von PricewaterhouseCoopers untersuchen.

Auch heute garantierte kpnQwest "mit der Installation der Network-Appliance-Lösung die Stabilität seiner Server", wie es in einer Mitteilung heißt. kpnQwest-Sprecher Thilo Huys sagte gegenüber heise online: "Wir haben die Vorfälle um die Strato-Ausfälle überprüft und sind zu dem Schluss gekommen, dass wir eine bessere Storage-Lösung brauchen." Es sei kein Geheimnis, dass es "gewisse Insuffizienzen" beim Betrieb der EMC-Speicherserver gegeben hätte.

Im Gespräch mit heise online distanzierte sich EMC-Sprecherin Ute Ebers von dieser Sichtweise. Die Entscheidung von kpnQwest sei keineswegs überraschend gewesen. Bereits Mitte Juli habe sich kpnQwest – entgegen einer anders lautenden Pressemitteilung – gegen eine mehrfach redundante Auslegung der EMC-Storages entschieden.

"Wir sind damals aufgefordert worden, unsere Spiegelungslösung abzubauen". Eigentlich habe kpnQwest die Strato-Kundensites mit dem Symmetrix Remote Data Facility (SRDF) zusätzlich ins Münchener Rechenzentrum spiegeln wollen. Trocken verabschiedete sich Ebers vom Kunden kpnQwest: "Nach wie vor halten wir an unserer Empfehlung zur Schaffung einer Mehrfachredundanz und geeigneten Backup-Strategie fest. Wer respektieren die Entscheidung, die bereits bestehende Highend-Lösung im Karlsruher Rechenzentrum nicht in der Form auszubauen, wie es zunächst von kpnQwest vorgesehen und kommuniziert war." (hob)