l+f: TV-Empfänger mit DDoS-Angriffsfunktion ab Werk

Eine spezielle Funktion eines Satelliten-Receivers soll offensichtlich Cyberattacken eines Konkurrenten kontern.

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Holzgebäude, an dem 8 Satellitenschüsseln angebracht sind; links ein Mast mit einer terrestrischen Antenne

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 1 Min.

Stellen Sie sich vor, dass Ihr Sat-Empfänger neben dem TV-Empfang noch von Ihnen unbemerkt Cyberangriffe ausführt. Das ist so wohl in Korea geschehen, wie die dortige Polizei nun mitteilt.

In einer Pressemitteilung schreiben sie, dass ein namentlich nicht genannter Hersteller von Satelliten-TV-Receivern auf Wunsch eines Firmenkunden 240.000 Geräte mit einer DDoS-Funktionalität hergestellt und in Umlauf gebracht hat. Bei so einem Angriff überrennt ein Verbund aus Geräten etwa Webserver mit unzähligen Anfragen, um so Dienste gezielt lahmzulegen.

Wie das in diesem Fall technisch im Detail vonstattenging, ist zurzeit nicht bekannt. Den Ermittlern zufolge hat der Hersteller 98.000 Empfänger mit DDoS-Funktion ausgeliefert und der Rest hat die Funktion über ein Softwareupdate bekommen.

Die Ermittler vermuten, dass der Kunde damit die Cyberattacken eines Konkurrenten kontern wollte. Mittlerweile wurden sechs Mitarbeiter des Sat-Receiver-Herstellers inklusive des CEOs festgenommen.

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(des)