m+s Elektronik stellt Insolvenzantrag (Update)
Der Insolvenzverwalter will eine Zerschlagung des Unternehmens möglichst vermeiden.
Der Vorstand des Systemhauses m+s Elektronik AG stellte am heutigen Freitag Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht Aschaffenburg. Vorläufig übernimmt der Rechtsanwalt Werner Schreiber von Wellensiek, Grub & Partner die Aufgaben des Insolvenzverwalters. Nachdem die Kreditversicherer am Vortag angekündigt hatten, nicht wieder in den Versicherungsschutz für die m+s-Lieferanten eintreten zu wollen, war das operative Geschäft fast zum Erliegen gekommen.
Schreiber will eine Zerschlagung des Unternehmens möglichst vermeiden und folgt grob den Richtlinien des vorher erstellten Restrukturierungsplanes. m+s zählt wie auch die GE Compunet Computer AG & Co. und die T-Systems ITS GmbH (früher debis) zu den größeren deutschen IT-Systemhäusern und übernahm zum Beispiel Vertriebsaufgaben für Siemens-Fujitsu. Das Unternehmen verbuchte Umsätze von bis zu 668 Millionen Euro jährlich, doch einige Fehlkäufe, Kreditausfall bei den Gläubigerbanken und auch die allgemeine IT-Flaute setzten der Firma zu.
Der seit Februar 2000 am Neuen Markt notierte IT-Dienstleister beschäftigt derzeit an 40 Standorten in Deutschland insgesamt 1600 Mitarbeiter. Erst vor drei Tagen hatten die Banken der m+s Elektronik zugesagt, die eingeräumte Kreditlinie von 24,2 Millionen Euro aufrecht zu erhalten. Zugleich hatte das Unternehmen seine Ergebnis- und Umsatzprognose für das am 30. April 2002 endende Geschäftsjahr deutlich nach unten korrigiert und auf Grund der schwierigen Marktverhältnisse höhere Verluste angekündigt. (cgl)