macOS 15: Apple plant wöchentliche Erinnerung an Screen-Recording-Erlaubnis

Betatester haben in Sequoia ein neues Feature entdeckt, das für viel Frust sorgen könnte: Aus Datenschutzgründen werden Nutzer oft vor bestimmten Apps gewarnt.

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Sicherheitshinweis Screenrecording in macOS 15

Potenzielle neue Nervquelle: Sicherheitshinweis in Sequoia, der häufiger kommt.

(Bild: Screenshot via AppleInsider)

Lesezeit: 3 Min.

Es gibt eine klassische Apple-Reklame, die einst für viel Gelächter sorgte: Vor bald 20 Jahren machte sich Apple in einem "Get a Mac"-Spot darüber lustig, dass Windows Vista sehr kleinteilige Sicherheitsabfragen eingeführt hatte. Mit macOS 15 alias Sequoia nähert sich Apple hier nun Microsoft an – zumindest teilweise. Wie Tester der jüngsten Betaversion festgestellt haben, muss eine einmal erteilte Genehmigung (Permission) für Apps, die die Aufzeichnung des Bildschirms durchführen – beispielsweise Screenshot-Werkzeuge oder Aufzeichnungstools für Präsentationen –, im Wochentakt bestätigt werden.

"App XYZ kann auf Bildschirm und Audio Ihres Computers zugreifen. Wollen Sie diesen Zugriff weiterhin erlauben?", heißt es in einem entsprechenden Warnfenster, das für jede einzelne Screen-Recording-App erscheinen soll. Im Kleingedruckten warnt Apple, dass so auch "Informationen über alle offenen Apps auf dem Desktop" gesammelt werden könnten, während die App läuft. An Auswahlmöglichkeiten gibt es "Systemeinstellungen öffnen" (um die Genehmigung anzupassen oder zurückzuziehen) sowie "Weiterhin erlauben".

Was zunächst einmal sinnvoll klingt – schließlich können Screen-Recording-Apps höchst sensible Daten sammeln – kann auf Dauer nervig beziehungsweise zum Problem werden. Dazu gehört, dass sich Permissions-Fenster in macOS gerne verstecken oder sie nur kurz auftauchen und dann in den Hintergrund verschwinden. Manchmal sind sie lange offen, ohne dass man das mitbekommt – und sie erst wahrnimmt, wenn man sich mittels Exposé-Funktion alle Fenster anzeigen lässt. Ist die Genehmigung jedoch nicht bestätigt, funktioniert die Bildschirmaufzeichnung nicht mehr, es werden also beispielsweise in beliebten Tools wie CleanShot X keine Screenshots mehr gefertigt. Auch kommt es vor, dass sich die Permission nur langsam erteilen lässt, weil das Fenster zu lahmen scheint – das könnte allerdings ein Problem der Beta sein.

In macOS 14 und zuvor erneuert sich der Warndialog nur, wenn eine App ein neues Entwicklerzertifikat erhalten hat. Dies war auch Kern einer Affäre um die einst beliebte Menüleisten-App Bartender. Offenbar nahm Apple dies zum Anlass, die Sicherheitsbedingungen zu verschärfen. Allerdings dürften sich mit dem neuen Modell viele Nutzer bevormundet vorkommen. Denn es scheint bislang keine Möglichkeit zu geben, die Genehmigung wie bislang dauerhaft zu erteilen. Heißt: Jede Woche muss erneut geklickt werden.

Auch an anderer Stelle schärft Apple in macOS 15 nach. So wird es schwerer, Apps ohne Notarisierung durch Apple auszuführen. Was der Konzern hingegen nicht umgesetzt hat, ist die Forderung, die Genehmigung der Aufzeichnung von Bildschirmdarstellung und Rechneraudio zu trennen. Diese wird auch in macOS 15 weiterhin über eine einzelne Permission geregelt: Kann eine App den Screen aufzeichnen, geht das auch mit Audio und umgekehrt. Warum das so ist, hat Apple bislang nicht mitgeteilt.

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(bsc)