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oVirt: Freie Managament-Lösung für Virtualisierungsumgebungen

Thorsten Leemhuis

Das gemeinsam von Canonical, Cisco, IBM, Intel, NetApp, Red Hat und Suse entwickelte Ovirt-Projekt hat die erste Version seiner Software zum Aufsetzen und Verwalten von Virtualisierungsumgebungen freigegeben.

Das Ovirt-Projekt [1] hat die erste Version seiner Software zum Aufsetzen und Verwalten von Virtualisierungsumgebungen freigegeben [2]. Dazu gehört die oVirt Engine, die zentrale Schaltstelle des Management-Teils von oVirt. Sie bietet ein "Admin Portal" genannten Webinterface zum Einrichten, Konfigurieren und Verwalten von Wirten und Gästen, ein REST-API für eigene Skripte und Programm und das "User Portal" zum Anmelden an den Gastsystemen.

oVirt Node umfasst Komponenten, um zusammen [3] mit Teilen von Fedora 16 ein Mini-Linux zu erstellen. Damit lässt sich auf die Schnelle ein Wirtsystem aufsetzen, das mit KVM (Kernel-based Virtual Machine) virtualisiert und sich über die oVirt Engine verwalten lässt.

Letztlich verbergen sich hinter oVirt Engine und Node eine Reihe einzelner Komponenten – darunter beispielsweise der "oVirt Node Management Agent" VDSM, der sich auf dem Wirt um alles kümmert und mit der oVirt Engine kommuniziert. Durch die Installation [4] des VDSM und der von ihm benötigten Komponenten sollen sich auch andere Distributionen über die oVirt Engine administrieren lassen.

Das Management-Web-Interface von oVirt.

(Bild: Screenshot (Seite 19) [5] )

Bei den Komponenten von oVirt handelt es sich um Software, die das Rückgrat der Mitte Januar [6] vorgestellten Version 3 von Red Hat Enterprise Virtualization [7] (RHEV) bildet: Die oVirt Engine findet sich in dem RHEV-M genannten Management-Part des Produkts und die oVirt Node ist das Gegenstück zum Mini-Hypervisor RHEV-H. Die ersten Teile der Software entstanden ursprünglich beim KVM-Spezialisten Qumranet, den Red Hat im Herbst 2008 [8] übernahm. Parallel zur Weiterentwicklung der Software hat Red Hat den teilweise in C# geschriebenen Code auf Java portiert und ihn unter eine Open-Source-Lizenz gestellt. Diesen Code entwickeln nun Canonical, Cisco, IBM, Intel, NetApp, Red Hat, Suse und einige anderen nun zusammen [9] im oVirt-Projekt [10] weiter, das Red Hat schon Mitte 2008 gegründet [11] hatte, um dort Virtualisierungs-Software zu entwickeln.

Das oVirt-Projekt bietet ein Yum-Depot [12] an, um die oVirt-Komponenten unter Fedora 16 einzuspielen [13]; Fedora 17 soll sie [14] von Haus aus mitbringen. Ein vorgefertigtes Image einer oVirt-Node steht ebenfalls zum Download [15] bereit und ist lediglich 143 MByte groß. Das Projekt hat im eigenen Wiki einige Hinweise zur Installation von oVirt unter Debian und Ubuntu gesammelt [16] und verweist auf eine Anleitung [17] für Gentoo.

Ein Install Guide [18] enthält eine Installations-Anleitung und allgemeine Informationen zum Aufbau und Einsatz von oVirt. Eine gute Übersicht über oVirt liefern die Präsentationsfolien [19] eines kürzlich auf der SCALE 10x gehaltenen Vortrags; weitere Hintergründe und zahlreiche Screenshots des Webinterface finden sich in den Folien eines Fosdem-Vortrags [20]. Im oVirt-Wiki [21] finden sich zudem weitere Vortragsfolien [22], die Informationen zu oVirt und dessen Komponenten liefern. (thl [23])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-1431922

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.ovirt.org/
[2] http://lists.ovirt.org/pipermail/announce/2012-February/000019.html
[3] http://ovirt.org/wiki/Node_Building
[4] http://www.ovirt.org/wiki/Installing_VDSM_from_rpm
[5] http://ovirt.org/w/images/b/b0/Fosdem2012-ovirt-clean.pdf
[6] https://www.heise.de/news/Red-Hat-Enterprise-Virtualization-3-vorgestellt-1416655.html
[7] http://www.redhat.com/promo/rhev3/
[8] https://www.heise.de/news/Red-Hat-investiert-in-Virtualisierung-Update-203170.html
[9] http://www.ovirt.org/about/sponsors-and-supporters/
[10] https://www.heise.de/news/Breite-Unterstuetzung-fuer-oVirt-1396051.html
[11] https://www.heise.de/news/Red-Hat-Summit-Embedded-Hypervisor-und-Web-Frontend-fuer-Virtualisierungsumgebungen-215061.html
[12] http://www.ovirt.org/releases/stable/fedora/16/
[13] http://www.ovirt.org/get-ovirt/
[14] https://fedoraproject.org/wiki/Features/oVirt
[15] http://ovirt.org/releases/stable/binary/
[16] http://www.ovirt.org/wiki/Ovirt_build_on_debian/ubuntu
[17] http://wiki.gentoo.org/wiki/OVirt
[18] http://www.ovirt.org/w/images/a/a9/OVirt-3.0-Installation_Guide-en-US.pdf
[19] http://ovirt.org/wiki/User%3AQuaid/SCALE_10x_presentation
[20] http://ovirt.org/w/images/b/b0/Fosdem2012-ovirt-clean.pdf
[21] http://www.ovirt.org/wiki/Documentation
[22] http://ovirt.org/wiki/OVirt_Slide_Decks
[23] mailto:thl@ct.de