Österreichs Beamte vergnügen sich im Netz, die FPÖ surft daneben

Österreichs Staatsdiener haben es schwer.

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Von
  • Florian Rötzer

Österreichs Staatsdiener haben es schwer. Angeschlossen ans Netz und ungeschützt durch Filterprogramme suchten sie durch ihre Computer nach ein wenig Abwechslung vom Beamtendasein mit Ausflügen auf Porno-Sites. "Austria Erotic Centers" hatten eine Hitliste veröffentlicht, aus der hervorging, daß während einiger Tage im Juni, wie die Salzburger Nachrichten berichten, über 10000 Zugriffe auf das einschlägige Angebot von Ministerien, Landesregierungen und aus dem Hohen Haus erfolgt sind. Allen voran liegt der Magistrat Wien. Das Umweltministerium hat bereits gegen sieben Beamte Disziplinaranzeigen erstattet.

Jörg Haider, der Vorsitzende der FPÖ, hat den für Kultur verantwortlichen Bundeskanzler Viktor Klima zum Rücktritt aufgefordert, weil er das kulturelle Internetprojekt Public Netbase tO finanziell fördert. Vergangene Woche beschuldigten "Die Freiheitlichen" Public Netbase im Österreichischen Parlament, über ihren Server nicht nur pornographisches Material, sondern sogar Kinderpornographie zu verbreiten. Bei der Pressekonferenz und im österreichischen Parlament präsentierten Haiders Freiheitliche allerdings vor allem pornographische Bilder, die sie auf einem Server gefunden hatten, der mit Public Netbase gar nichts zu tun hat: sex.net, der durch Zufall denselben Namen wie die Veranstaltungsreihe in der Netbase trägt.

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