Österreichs Netzbetreiber setzen auf HSDPA

Als erster Netzbetreiber Österreichs präsentierte T-Mobile die UMTS-Weiterentwicklung High Speed Downlink Packet Access (HSDPA); andere österreichische Mobilfunker, aber auch T-Mobile in Deutschland wollen folgen.

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Als erster Netzbetreiber Österreichs präsentierte T-Mobile am heutigen Dienstag im Wiener T-Center die UMTS-Weiterentwicklung High Speed Downlink Packet Access (HSDPA). Die Technik soll deutlich höhere Datenraten und kürzere Latenzzeiten ermöglichen. T-Mobile demonstrierte mit dem Prototyp einer Siemens-Datenkarte konstante Downloadraten von rund 1 MBit/s und Spitzen bis 1,4 MBit/s. Neben T-Mobile wollen Mobilkom Austria und tele.ring HSDPA Ende 2005 oder Anfang 2006 einführen. Auch One wird HSDPA einführen, möchte aber keinen Zeitpunkt nennen, da die Endgerätehersteller noch keine Liefertermine garantieren könnten. Der Konkurrenz die Show stehlen möchte 3: "Wir werden, so wie bereits bei der Einführung von UMTS, bestimmt auch hier wieder die Nase vorne haben", kündigte 3-Chef Bertold Thoma heute an. Auch High Speed Uplink Packet Access (HSUPA) sei schon in Vorbereitung. Bei T-Mobile ist diese Beschleunigung des Uploads für 2007 oder 2008 vorgesehen.

Günther Ottendorfer, Technikleiter von T-Mobile Austria und für den UMTS-Rollout der gesamtem T-Mobile-Gruppe zuständig, umriss die Vorteile von HSDPA. Ab 2006 sollen Datenraten von rund 1,8 MBit/s möglich sein, in einem zweiten Schritt würden diese 2007 verdoppelt. Mobilkom Austria pokert mit zunächst 3,6 MBit/s und bis zu 14,4 MBit/s in der zweiten Phase höher. Doch auch der Download kleinerer Datenmengen soll schneller vonstatten gehen, da die Latenzzeiten von derzeit rund 300 Millisekunden auf unter 100 ms gesenkt würden, meint Ottendorfer. "Die Netzabdeckung wird dabei nicht verschlechtert, sie sollte sich sogar leicht verbessern." Für den Netzbetreiber bedeutet HSDPA mehr Übertragungskapazität bei gleich bleibender Frequenzausstattung. Den Berechnungen von T-Mobile-Lieferant Siemens zufolge können bei den Funkübertragungskosten pro Bit Einsparungen von 80 Prozent erzielt werden. Laut T-Mobile stehen aber weder die Preise der erforderlichen Netz-Hard- und Software noch der Endgeräte fest.

Zunächst wollen alle Netzbetreiber HSDPA-Datenkarten für Laptops auf den Markt bringen. Die Erfahrung zeige, erklärte T-Mobile-Chef Georg Pölzl, dass schnelle Datenübertragung zu Laptops der bislang einzig bei Kunden wirklich erfolgreiche 3G-Dienst sei. Daher sei auch HSDPA "kundenrelevant und kein Technik-Schnickschnack." Ottendorfer erwartet, dass auch T-Mobile Deutschland HSDPA "ungefähr gleichzeitig" mit T-Mobile Austria einführen werde. Ein genauer Zeitplan stünde in Deutschland aber noch nicht fest. (Daniel AJ Sokolov) / (jk)