re:publica: Douglas Rushkoff und seine Tipps für Superreiche

Auf der re:publica sprach Douglas Rushkoff. Laut MIT zählt er zu den zehn einflussreichsten Intellektuellen.

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Douglas Rushkoff auf einer Leindwand

Douglas Rushkoff war auf der re:publica per Stream zugeschaltet.

(Bild: Detlef Borchers)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Detlef Borchers

Douglas Rushkoff war nur per Video für ein kurzes Interview zugeschaltet, doch das reichte aus, um die Hauptbühne der re:publica 2023 zu füllen. Er stellte die Thesen aus seinem Buch "Survival of the Richest" vor, das die Probleme von Multimilliardären nach der Apokalypse zum Thema hat: Wenn Geld nichts mehr wert ist, wie bezahlt man seine Angestellten?

Seit seinem Buch "Media Virus" über Bedeutung und Funktionsweise von Memes im Internet wird Douglas Rushkoff als Querdenker, im Sinne eines kreativen Denkers, herumgereicht. In dieser "Funktion" wurde er 2017 als Redner und Ratgeber zu einem exklusiven Treffen von Multimilliardären eingeladen. Der "Mindset" der "Happy Few" irritierte ihn nachhaltig und inspirierte ihn zu seinem neuesten Buch.

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Sie wollten wissen, wie es nach der Apokalypse weitergeht, die sie auf ihren Inseln und Luxusdampfern überleben werden. Und sie waren an praktischen Survival-Tipps der besonderen Art interessiert, gewissermaßen am Prepping der Superreichen. Wie stellt man sicher, dass das Dienstpersonal loyal bleibt? Wie bezahlt man seine Bodyguards, die zum Schutz vor marodierenden Banden benötigt werden? Sollte es noch schlimmer kommen: Wie geht das mit dem Upload des Bewusstseins auf eine krisensichere Plattform? "Für sie geht es bei der Zukunft der Technik und der Gesellschaft nur um eines: die Flucht vor dem Rest von uns".

Rushkoff, der mit "Nothing Sacred" ein Buch über das "Open-Source-Judentum" geschrieben hat, verglich im Tele-Interview mit Geraldine de Bastion den Mindset der Superreichen mit dem der Pharaonen, die sich mit Pyramiden und einbalsamierten Körpern für die Ewigkeit vorbereiteten. Dagegen setzte das Judentum auf einen universalen Gott. Entsprechend auch sein Vorschlag an die Superreichen, sich jetzt um die Probleme wie Klimawandel und Pandemie zu kümmern.

Dafür erntete er nur ein verächtliches Schnaufen, wie er dem amüsierten Publikum erzählte. Ihm gab er den Rat, für solidarischen Umgang miteinander. Man sollte sich lieber eine Bohrmaschine beim Nachbarn ausleihen, statt ein weiteres Gerät bei Walmart zu kaufen. Am Ende würde eine "Spirale der Gemeinnützigkeit" entstehen, die allen beim Überleben helfen wird, erklärte Rushkoff.

(olb)