Über zwei Millionen Blu-ray Discs in Europa verkauft

Die Blu-ray Disc Association hat mitgeteilt, dass mittlerweile insgesamt mehr als 2,37 Millionen Scheiben in dem HD-Disc-Format in Europa abgesetzt worden seien.

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Von
  • Nico Jurran

In Europa wurden mittlerweile mehr als 2,37 Millionen Scheiben in dem HD-Disc-Format abgesetzt. Das hat die Blu-ray Disc Association (BDA) in London mitgeteilt. Nach Zahlen des Marktforschungsunternehmens GfK machten zudem Blu-ray Disc 79 Prozent der in diesem Jahr in Europa verkauften HD-Discs aus. Wiedergegeben werden die Scheiben nach Angaben der Marktforscher von Screen Digest auf rund 34.000 Standalone-Playern sowie einem Teil der bislang in Europa verkauften 3,2 Millionen PlayStation 3. Darüber, wie viele der Spielkonsolen tatsächlich als Blu-ray-Player eingesetzt werden, gibt es allerdings bislang keine gesicherten Erkenntnisse. Screen Digest hatte zuvor bereits Zahlen zum Konkurrenzformat HD DVD veröffentlicht: Demnach stehen aktuell rund 55.000 HD-DVD-Player und Xbox-360-Laufwerke in europäischen Haushalten.

Laut GfK war der erfolgreichste deutsche HD-DVD-Titel im Zeitraum zwischen der 44. Kalenderwoche 2007 und der 5. Kalenderwoche 2008 der Herbert-Grönemeyer-Konzertmitschnitt 12 Live, der allerdings aus zwei gewöhnlichen DVDs und einer HD DVD besteht. Das Set wurde demnach in Deutschland im genannten Zeitraum 68.912-mal verkauft, gefolgt von der 2-Disc-Edition Transformers, die gerade noch auf 7169 Stück kam. Von der HD DVD Batman Begins musste Warner laut GfK sogar nur 1304 Stück verkaufen, um noch auf Platz 10 der deutschen Charts zu kommen. Bei den Blu-ray-Verkäufen sah es in diesen Wochen anders aus: Für den 10. Platz musste Walt Disney immerhin 3891 Discs von Fluch der Karibik 2 an den Mann beziehungsweise die Frau bringen. Von den Blu-ray-Spitzenreitern Pirates Of The Carribean - Am Ende der Welt (2-Disc-Edition) und Stirb Langsam 4.0 gingen dafür auch nur 18.487 beziehungsweise 13.346 Stück über die deutschen Ladentheken - und zwar auch die virtuellen, da laut GfK jeweils alle Absatzwege erfasst wurden.

Toshiba hat derweil ein Firmware-Update für seine europäischen HD-DVD-PlayerHD-E1, EP10, XE1 EP30 und EP35 aus seiner Europa-Website veröffentlicht. Die neue Version 2.8 bringt unter anderem die bereits seit längerer Zeit angekündigte Unterstützung für "europäische" HD DVDs, auf denen Videos mit einer Bildwiederholrate von 50 Hertz gespeichert sind. Weiterhin wurde eine automatische "24p-Umschaltung" integriert: Zwar waren die Player (nach einem Firmware-Update) bislang bereits in der Lage, mit 24 Vollbildern pro Sekunde (24p) auf HD DVD gespeicherte Filme auch in diesem Format an Fernseher auszuliefern, die diese Bildfrequenz verarbeiten können. Jedoch wurden die Player fest auf dieses Ausgabeformat gestellt, weshalb sie beispielsweise Bonusmaterial, das mit 60 Hertz auf derselben Disc vorlag, nicht korrekt wiedergaben. Mit der neuen Firmware sollen die Player automatisch auf die passende Bildwiederholrate wechseln. Sinn der 24p-Verarbeitung ist die Vermeidung von mehr oder minder heftigen Rucklern bei langsamen Schwenks.

Der Blu-ray-Standard kennt bislang keine 50-Hz-Unterstützung, 24p-fähige Geräte beherrschten dafür aber von Beginn an die Umschaltung zwischen 24 und 60 Hertz. Zudem berichten die ersten Toshiba-Kunden bereits von Bildstörungen im 24p-Modus bei Verwendung der neuen Firmware. HD DVDs, auf denen Videos tatsächlich mit 50 Hz gespeichert ist, sind bislang nicht erschienen. Die Produktsfirmen rechneten diese zwangsweise auf eine Frequenz von 29,97 Hertz hoch. Aktuelle Flachbild-Fernseher mit HD-ready-Logo sind in der Lage, neben 60- auch 50-Hertz-Signale zu verarbeiten; letzteres ist schon deshalb nötig, weil das europäische HDTV im Format 1080i50 (Premiere, Anixe HD) beziehungsweise 720p50 (ARD) ausgestrahlt wird.

Mittlerweile vergeht kaum eine Woche, an dem nicht davon berichtet wird, dass Toshiba in Kürze die HD DVD für gescheitert erklären wird. Aktuell will The Hollywood Reporter aus "gut informierten Industrie-Kreisen" erfahren haben, dass das Unternehmen im Laufe der kommenden Woche den Stecker ziehen wird. Die Autoren des Berichts geben zwar an, dass Toshibas zuständige Vizepräsidentin Jodi Sally offiziell erklärt habe, dass keine Entscheidung gefallen sei. Allerdings habe sie zum einen angedeutet, dass "etwas in der Luft liege", und zum anderen erklärt, dass man den Markt nach den jüngsten Preisreduktionen beobachte. (nij)