Überraschende Preiserhöhung bei FreenetPhone

Ohne Ankündigung hat der Anbieter Freenet die Preise für Ferngespräche unter der Woche zwischen 19 und 21 Uhr auf das Dreifache erhöht.

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Der Call-by-Call-Markt ist immer für Überraschungen gut: Der Anbieter FreenetPhone hat die Preise für die Ferngespräche über die Sparvorwahl 01019 von Montag bis Freitag zwischen 19 und 21 Uhr von 1,49 auf satte 4,49 Cent erhöht. Der Werbespruch von Freenet "normal ist das nicht" trifft den Nagel in diesem Zusammenhang ziemlich auf den Kopf.

Wer nicht täglich die Tarifseiten von FreenetPhone kontrolliert oder auf anderem Wege von der kräftigen Preiserhöhung erfährt, dürfte bei der nächsten Rechnung eine Überraschung erleben. Vermutlich ist dieser Effekt durchaus beabsichtigt, denn bis zur gestrigen Preisänderung gehörte FreenetPhone über einen längeren Zeitraum zu den günstigsten Anbietern in diesem Zeitabschnitt und dürfte ein entsprechend hohes Aufkommen an Telefonminuten haben, das erfahrungsgemäß nur langsam abebbt.

Das jetzige Freenet-Angebot führt den Begriff "Sparvorwahl" ad absurdum: Ferngespräche zwischen 19 und 21 Uhr unter der Woche über die 01019 sind nun rund 50 Prozent teurer als beim Telekom-Standardtarif und dreimal so teuer wie über die günstigsten Call-by-Call-Anbieter 01024 Telefondienste (01024), Arcor (01070) und Tele2 (01013). Man sollte der Aufforderung von Freenet auf deren Webseite nachkommen und die Preise gründlich vergleichen -- vor dem Telefonat.

Der Trend bei den Call-by-Call-Anbietern geht zunehmend zu unübersichtlichen Tarifmodellen, die den Kunden zwingen, die Preislisten vor jedem Telefonat genau zu studieren. Bei Arcor und Tele2 etwa beginnt die günstige Nebenzeit erst um 19 Uhr, beim Anbieter 01024 Telefondienste gibt es günstige Gespräche nur zwischen 19 und 21 Uhr, zu den übrigen Zeiten sind 3,9 Cent pro Minute fällig. (uma)