Stiftung Warentest warnt vor Handy-Akkus von Nokia

Die Stiftung Warentest warnt nach einem Test vor älteren Nickel-Metallhydrid-Akkus; diese könnten bei Kurzschluss überhitzen und Feuer fangen.

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Von
  • Rudolf Opitz

Nach einem Test von Handy-Akkus von Nokia warnt die Stiftung Warentest, diese könnten bei Kurzschluss überhitzen und Feuer fangen. Nach mehreren Vorfällen, bei denen ein Lithium-Ionen-Akku im Handy explodiert war, hatte die Stiftung Warentest zusammen mit ihrer belgischen Partnerorganisation Test-Achats verschiedene Akku-Typen von Nokia einem Belastungstest unterzogen. Dabei erwiesen sich jedoch nicht die explosiven Lithium-Ionen-Akkus als problematisch, sondern ältere Modelle mit Nickel-Metallhydrid-Zellen.

Ursprünglich hatten die Warentester vor den Nokia-Handys 3210, 3310, 3330, 5510, 6650 und 6800 gewarnt. Nokia dementierte daraufhin umgehend die Behauptung, die in den genannten Handys eingesetzten Akku-Typen BML-3 und BMC-3 (Nickel-Metallhydrid) sowie BLC-2 (Lithium-Ionen) seien nicht gegen Kurzschluss geschützt. Da die Test-Ergebnisse mit dem Lithium-Ionen-Typ laut Stiftung Warentest widersprüchlich ausgefallen waren -- einige begrenzten den Kurzschluss-Strom, andere unterbrachen den Stromkreis und waren anschließend unbrauchbar -- wurden die aktuellen Handy-Modelle 6650 und 6800 von der veröffentlichten Liste entfernt.

Auf Nachfrage bestätigte Dr. Schwenke von der Stiftung Warentest, dass keiner der Test-Akkus explodiert sei. Die Nickel-Metallhydrid-Akkus wurden jedoch im Kurzschluss-Test so heiß, dass Gas austrat und in einigen Fällen den Akku in Brand setzte. Die Stiftung Warentest bezeichnete das Ergebnis als ernst, aber nicht dramatisch.

Nokia wies in einer Stellungnahme auf die strengen Sicherheits- und Qualitätsvorschriften bei der Produktion der Akkus hin. Alle in den vergangenen Monaten bekanntgewordenen Vorfälle mit explodierenden Handys seien auf fremde Austausch-Akkus zurückzuführen, vor deren Einsatz Nokia bereits gewarnt habe. Nokia-Akkus werden gerade wegen der hohen Verbreitung besonders oft kopiert.

Dr. Schwenke erklärte dazu, die getesteten Akkus kämen aus dem Fachhandel und seien augenscheinlich Orginale aus Nokias Produktion. Um zu verhindern, dass billige Nachbauten oder sogar Fälschungen als Orginal-Ersatzteile verkauft werden, sollte Nokia ihre Produkte besser kennzeichnen. So würden etwa Software-Firmen ihre Produkte auch mit Siegeln und Hologrammen vor Raubkopierern schützen. (rop)