5G: Fraunhofer und Ericsson nehmen Campusnetz in Betrieb

Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie und der schwedische Ausrüster wollen das "größte industrielle 5G-Forschungsnetz Europas" aufbauen.

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5G: Fraunhofer und Ericsson nehmen Campusnetz für mobile Robotik und Logistik in Betrieb

Eine Anwendung für 5G: Dank der schnellen Datenübertragung könnten alle Produktions- und Sensordaten in einem Digitalen Zwilling gespeichert werden, der die vollständige Produktionshistorie enthält, erläutert Ericsson.

(Bild: Ericsson)

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Die Einsatzmöglichkeiten der neuen Mobilfunktechnik 5G in der Industrie 4.0 erforschen und praxisnah ausprobieren wollen die Projektpartner des jetzt nun laufenden "Industry Campus Europe". Für den Aufbau des regionalen 5G-Forschungsnetzes an der RWTH Aachen hat das vom Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie (IPT) koordinierte Konsortium Fördermittel in Höhe von knapp 6,2 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur erhalten. Als 5G-Netzausrüster hat das Institut nun Ericsson ausgewählt.

Entstehen soll mit weiteren Partnern wie dem Werkzeugmaschinenlabor WZL und dem Forschungsinstitut für Rationalisierung (FIR) der RWTH das "größte industrielle 5G-Forschungsnetz Europas". In den kommenden drei Jahren sollen Projekte zur 5G-Sensorik für die Überwachung und Steuerung hochkomplexer Fertigungsprozesse über mobile Robotik und Logistik bis hin zu standortübergreifenden Produktionsketten anlaufen. Auch sollen Edge-Cloud-Systeme zur schnellen Datenverarbeitung getestet werden.

Das vorgesehene Campusnetz soll eine Außenfläche von rund einem Quadratkilometer sowie knapp 7000 Quadratmeter in den Maschinenhallen der beteiligten Partner umfassen. Um die direkte Übertragbarkeit der Forschungsergebnisse in reale Industrieanwendungen zu gewährleisten, werde es im relevanten Frequenzbereich von 3,7 bis 3,8 GHz aufgebaut.

In der Maschinenhalle des Fraunhofer-Instituts läuft bereits seit Anfang 2018 das weltweit erste "5G-New-Radio-System" von Ericsson, das drahtlos in die Produktionsumgebung integriert ist. Neben BASF, Siemens, Bosch und der Deutschen Messe wollen auch die Autokonzerne Volkswagen, BMW und Daimler Anträge einreichen und eigene Campusnetze betreiben. (anw)