7 Verletzte: Venezuela meldet Drohnen-Attentat auf Präsident Maduro
Flugdrohnen mit Sprengstoffladung sollen ein Attentat auf Nicolás Maduro versucht haben, meldet die venezolanische Regierung. Feuerwehrleute widersprechen.
Ein Attentat auf den Präsidenten Venezuelas, Nicolás Maduro Moros, sei am Samstag um 17:45 Uhr Ortszeit fehlgeschlagen. Das teilt der venezolanische Kommunikationsminister Jorge RodrĂguez mit. Mittels Flugdrohnen hätten Unbekannte mehrere Sprengladungen vor das Gebäude des Hohen Militärkommandos in Hauptstadt Caracas gebracht und gezĂĽndet. Maduro hielt dort gerade anlässlich einer Militärparade eine live im Fernsehen ĂĽbertragene Rede.
In den Aufnahmen sind mehrere Knalle zu hören. Sieben Soldaten sollen verletzt, der Präsident aber unversehrt geblieben sein. RodrĂguez bedauerte die Verletzungen und beschuldigte Rechtsextreme des Attentats. Maduro ist auch Vorsitzender der Vereinigten Sozialistischen Partei Venezuelas (PSUV).
AP: Keine Drohnen, sondern kaputter Gastank
Doch nährt eine Meldung der Nachrichtenagentur Associated Press (AP) Zweifel an der offiziellen Drohnen-Version. Laut dreier Feuerwehrleute, die nicht namentlich genannt werden wollten, ist in einer nahe gelegenen Wohnung ein Gastank explodiert. Statt eines Attentats könnte es also einen Haushaltsunfall gegeben haben.
Venezuela steckt in einer tiefen Staats- und Wirtschaftskrise. 2016 war eine Volksabstimmung über die Absetzung des Präsidenten unterbunden worden, 2017 entmachtete Maduro das Parlament. Das Bruttosozialprodukt schrumpft nun schon das fünfte Jahr in Folge, die Versorgungslage ist schlecht. Der Internationale Währungsfonds fürchtet mehr als eine Million Prozent Inflation im laufenden Jahr. Unmittelbar vor der Explosion hatte Maduro in seiner Rede von der "Stunde der wirtschaftlichen Erholung" gesprochen. (ds)