Teststart für elektronische Gesundheitskarte in Rheinland Pfalz

In der Modellregion Trier beteiligen sich 15 Apotheken, 25 Ärzte und 10.000 Versicherte an dem Testlauf der elektronischen Gesundheitskarte.

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Von
  • Detlef Borchers

Nach Auskunft des Projektbüros Gesundheitskarte Rheinland-Pfalz startete am heutigen Montag der Test der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) in der Modellregion Trier. An dem auf vier Monate ausgelegten Test sind zwei Krankenhäuser, 15 Apotheken, 25 Ärzte und 10.000 Versicherte beteiligt. Den relativ späten Start des Feldtests sieht man dabei als Vorteil: In Trier werde von Anfang an mit den von der bundesdeutschen Projektgesellschaft Gematik zugelassenen Indrustriekomponenten anstelle von Interimslösungen getestet, heißt es beim Projektbüro.

Zum Start des Gesundheitskarten-Tests in Trier herrscht in der Region Optimismus. Nach Angaben des Projektleiters Till Moysies gab es so viele Anfragen von Ärzten und Apotheken, dass die Testteilnehmer ausgewählt werden mussten. Trier ist schon einmal Testgebiet einer telemedizinischen Neuerung gewesen, als die "sektorenübergreifende Patientenakte" der Firma Vita-X getestet wurde. Nach einer Studie der Universität Trier sollen sich 90 Prozent der Tester dieser Patientenakte für die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte ausgesprochen haben.

Mit dem 10.000er-Test ist Trier eine von sieben Regionen, in denen die Gesundheitskarte getestet wird. Während die Hardware (Karten, Kartenlesegeräte und Konnektoren) die Zulassung der Gematik besitzen, gibt es bei der Zulassung der Software, etwa bei den Praxisverwaltungssystemen, noch Wartezeiten. So kann das Ausstellen eines eRezeptes, das auf der Gesundheitskarte gespeichert wird, noch nicht getestet werden. Unabhängig von den laufenden und geplanten Testreihen soll Mitte 2008 bereits mit der bundesweiten Ausgabe von Gesundheitskarten begonnen werden, mit der Folge, dass alle Ärzte neue Lesegeräte brauchen.

Über die Frage, wie die Einführung dieser Geräte finanziert werden kann, verhandeln derzeit Krankenkassen und die Körperschaften der Ärzte, die Bundeärztekammer und die Kassenärztliche Bundesvereinigung. Mehrere Ärzteverbände hatten diese Gremien aufgefordert, aus Protest gegen ungelöste Fragen beim Patientendatenschutz die Mitarbeit in der Gematik ruhen zu lassen.

Siehe dazu auch den Online-Artikel in c't – Hintergrund mit Links zur aktuellen und bisherigen Berichterstattung über die elektronische Gesundheitskarte und die Reform des Gesundheitswesens:

(Detlef Borchers) / (vbr)