AMD Epyc Embedded 3000 für Storage-Server und Netzwerkgeräte
Vom Serverprozessor Epyc bringt AMD Embedded-Varianten mit 4 bis 16 Kernen und integrierten 10-Gigabit/s-Ethernet-Controllern.
Wenige Tage vor der Embedded World in Nürnberg kündigt AMD mit dem Epyc Embedded 3000 einen länger lieferbaren Serverprozessor mit eingebauten Netzwerk-Controllern an. Er soll unter anderem in Storage-Servern und Netzwerkgeräten zum Einsatz kommen.
Der AMD Epyc Embedded 3000 enthält höchstens halb so viele Zen-Kerne wie die Epyc-7000-Familie für Server: Beim Epyc Embedded 3000 sind es (wie beim AMD Ryzen Threadripper) 4 bis 16 Kerne. Die Epyc-3000-Versionen mit 12 oder 16 Kernen bestehen aus zwei Silizium-Dies und sind mit 60 bis 100 Watt TDP spezifiziert, bei der Single-Die-Version mit 4 oder 8 Kernen sind es 30 bis 50 Watt.
Xeon-D-Konkurrent
Das Einsatzgebiet des Epyc Embedded 3000 gleicht dem des kürzlich angekündigten Intel Xeon D-2100. Mit dessen Vorgänger Xeon D-1500 vergleicht AMD den Epyc Embedded 3000 in den Fußnoten zum Blog-Post: Der Epyc Embedded 3000 hat jeweils doppelt so viele PCIe-3.0-Lanes (64 statt 32), DDR4-ECC-Speicherkanäle (4 statt 2), 10-Gigabit/s-Ethernet-Ports (8 statt 4) und sogar 16 statt 6 SATA-6G-Ports.
Der Xeon D-2100 hat in diesem Vergleich in einigen Punkten aufgeholt: Er hat bis zu 18 Skylake-Kerne mit AVX-512 und ebenfalls vier DDR4-Speicherkanäle. Doch weiterhin gibt es nur 32 PCIe-3.0-Lanes und vier 10GE-Ports. Je nach Konfiguration der 20 HSIO-Lanes sind wohl höchstens acht SATA-6G-Ports möglich. Spezielle Krypto-Einheiten wie Intels Quick-Assist Technology (QAT) für Netzwerkverkehr mit bis zu 100 GBit/s erwähnt AMD wiederum nicht. Die spezifizierte Leistungsaufnahme des Xeon D-2100 liegt in ähnlichen Bereichen wie beim Epyc Embedded 3000.
ARM-SoC-Konkurrent
Mit AMD Epyc Embedded 3000, Xeon D-2100 und Atom C3000 gibt es nun drei aktuelle x86-64-SoCs für Server und Netzwerkgeräte, die gegen ARM64-Server-SoCs wie Ampere A1, Marvell/Cavium ThunderX2 und Qualcomm Centriq 2400 antreten.
Router-Hersteller wie Cisco setzen aber noch wesentlich aufwendigere Chips ein; auf der Hot Chips HC29 im vergangenen Herbst stellten James Markevitch und Srinivasa Malladi von Cisco einen 22-nm-Netzwerkprozessor für 400 GBit/s mit 9,2 Milliarden Transistoren vor, der 672 Prozessorkerne mit 2688 Threads enthält. (ciw)