ARM Neoverse N1 verspricht 2,5-fache Server-Performance
Die ARM-Kerne Neoverse N1 und E1 sind für Serverprozessoren mit 4 bis 128 Kernen und Multi-Threading gedacht, etwa in 5G-Edge-Rechenzentren.
Der CPU-Entwickler ARM erwartet ein gutes Geschäft beim Aufbau von 5G-Netzen: Dafür sind viele kleine über das Land verteilte Rechenzentren nötig. Diese Edge-Rechenzentren sollen die Latenzen bei der (Vor-)Verarbeitung von Quasi-Echtzeit-Daten senken. Für dieses neue Universum hat ARM bereits Ende 2018 die Neoverse-Roadmap angekündigt, nun folgen die ersten Prozessorkerne ARM Neoverse N1 und ARM Neoverse E1. ARM verspricht für den N1 in manchen Server-Anwendungen wie Nginx die 2,5-fache Performance des vier Jahre alten Cortex-A72.
Für 7-nm-Prozessoren
Neoverse N1 und E1 (Codename Ares) sind für Prozessoren aus der 7-Nanometer-Fertigung ausgelegt. Konkrete Kunden, die solche Chips entwickeln, nennt ARM bisher nicht – aber die Huawei-Tochter HiSilicon hat bereits den 64-Kerner Hi1620 alias Kunpeng 920 mit Ares angekündigt. Er taktet mit bis zu 2,6 GHz, hat acht DDR4-Speicherkanäle und PCI Express 4.0.
Der Neoverse N1 soll Octo-Core-Prozessoren mit weniger als 35 Watt Thermal Design Power (TDP) ermöglichen, rund 128 Kerne sollen im TDP-Bereich bis 200 Watt machbar sein.
Der Neoverse E1 ist deutlich schwächer, für ihn verspricht ARM den 2,7-fachen Durchsatz (Throughput) im Vergleich zum sechs Jahre alten Cortex-A53, der beispielsweise im Raspberry Pi 3 steckt. Das gelingt unter anderem durch Simultaneous Multi-Threading (SMT), was ARM vor einigen Monaten schon beim Cortex-65AE eingeführt hat. Neoverse N1 und E1 lassen sich zu heterogenen Prozessoren kombinieren. (ciw)