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AT&T: Etikettenschwindel mit 5G

Der US-Carrier verkauft LTE-A als "5G evolution" und kassiert dafĂĽr PrĂĽgel. Auf der CES betont CEO John Donovan, dass AT&T auch echtes 5G anbietet.

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AT&T: Etikettenschwindel mit 5G

(Bild: heise online)

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Der Wettbewerb unter den US-Netzbetreibern ist hart, sagt AT&T-CEO John Donovan – und bekommt das derzeit zu spüren. Der US-Netzbetreiber muss sich viel Spott von der Konkurrenz und Kritik von Verbrauchern anhören. Der Carrier hat damit begonnen, auf einigen Smartphones das Netzsymbol "5Ge" einzublenden, obwohl die Nutzer weiter im LTE-Netz eingebucht sind. Der CEO des Netzbetreibers verteidigte die Strategie. "Es ist doppelt so schnell wie traditionelles LTE", sagte John Donovan am Mittwoch auf der CES in Las Vegas.

AT&T rüstet derzeit seine Antennenstandorte mit aktueller Mobilfunktechnik wie 256 QAM, 4x4 MIMO und dreifacher Trägerbündelung aus. AT&T nennt das "5G evolution". In Europa kennt man diese Techniken als LTE-Advanced. Die US-Netzbetreiber werfen AT&T deshalb Etikettenschwindel vor. "AT&T führt Verbraucher ungeniert in die Irre", kritisierte Sprint-CTO John Saw. Und natürlich hat sich auch T-Mobile-Chef John Legere die Gelegenheit nicht nehmen zu lassen, einen Wettbewerber zu verspotten.

Doch hat AT&T auch "echtes" 5G im Angebot. Der Netzbetreiber rüstet seit Ende Dezember Teile seiner Netze in zwölf Städten mit 5G-Komponenten auf Spektrum im Millimeterwellenbereich aus. In der ersten Hälfte dieses Jahres sollen weitere sieben Städte hinzukommen. Kunden, die im Bereich der 5G-Abdeckung leben, können das bereits mit dem Hotspot-Router "Nighthawk 5G Mobile Hotspot" von Netgear ausprobieren, den AT&T anbietet.

"Wir sind sehr stolz, dass wir ein echtes 5G-Gerät anbieten können, das unsere Kunden kaufen können", sagt Donovan auf der CES. Für AT&T ist das ein kleiner, erster Schritt in eine ganz neue Welt. "Das ist nicht im entferntesten mit 4G zu vergleichen", sagt Donovan. "Wir reden hier von einem Echtzeit-Netz, das ist eine grundlegende Veränderung."

Wie am Vortag sein Kollege Hans Vestberg warnt auch der AT&T-Chef davor, 5G auf Smartphhones und deren schnelle Anbindung zu verkürzen. "Es geht nicht mehr um Telefone", meint Donovan und verweist auf neue Anwendungsszenarien für den Mobilfunk der nächsten Generation: Zuerst werden Gesundheitsanwendungen und Augmented/Virtual Reality den Ausbau treiben, meint Donovan: "VR und AR sind Game Changer." AT&T hat sich im vergangenen Sommer am AR-Startup Magic Leap beteiligt.

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(vbr)