Alexa: In-Skill-Käufe kommen auch nach Deutschland

Mit Premium-Skills können Alexa-Entwickler nun direkt Geld von Nutzern verlangen. 30 Prozent der Umsätze bleiben bei Amazon.

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Sprachassistent - Amazon

Ein Lautsprecher Amazon Echo - Alexa Voice Service - auf der IFA in Berlin.

(Bild: dpa, Britta Pedersen)

Lesezeit: 3 Min.

Mit Premium-Skills gibt Amazon nun auch allen deutschen Entwicklern die Möglichkeit, ihre Software auf kompatiblen Geräten zu monetarisieren. Die zusätzlichen Funktionen werden von Nutzern durch In-Skill-Käufe – dem Pendant zu In-App-Käufen bei Apps – freigeschaltet. Die Nutzung der Basis-Versionen von Alexa-Skills bleibt nach Angaben von Amazon aber weiterhin kostenlos.

Ein Beispiel dafür ist die bekannte Skill "Handy Finder", bei der die Sprachassistin auf Zuruf beim Aufspüren von Handys hilft. Diese Funktion bleibt weiterhin für ein Handy frei. Nun lassen sich aber bis zu drei weitere Mobilgeräte orten, wenn man 4,99 Euro pro Jahr anlegt. Auch den Vokabeltrainer "Sprachdusche von Jicki" kann man weiterhin frei nutzen, darüber hinaus lassen sich nun aber Lektionen aus weiteren Blöcken (wie "Business-Englisch") freischalten – für 9,99 Euro pro Monat.

Amazon hat noch zwei weitere Bezahlmodelle eingerichtet: Einmalkäufe und Verbrauchsgegenstände ("Consumables"). Im ersten Fall kann man beim Alexa-Spiel "Mein Haustier" statt Hund und Katze auch außergewöhnliche virtuelle Haustiere erwerben – etwa einen Dinosaurier oder ein Einhorn, für die dann jeweils einmalig 1,99 Euro fällig werden. Verbrauchsgegenstände könnten beispielsweise virtuelles Futter für ein solches virtuelles Haustier sein, die man in der "Großpackung" kauft und nach und nach nutzt.

Auf Nachfrage erklärte Amazon, dass es bei den Transaktionen einen Höchstbetrag von 99,99 Euro gibt. Abos sollen sich direkt per Sprachbefehl am vernetzten Lautsprecher, über die Alexa-App oder das Amazon-Konto kündigen lassen. Bei der Verteilung der Einnahmen orientiert sich Amazon am Markt: 70 Prozent gehen an den Entwickler, 30 Prozent behält Amazon.

Die Erfahrungen aus den USA zeigen laut Amazon, dass vor allem Premium-Skills gut ankommen, bei denen der Mehrwert klar kommuniziert wird – nicht immer eine einfache Aufgabe, da es bei den Echo-Lautsprechern ja kein visuelles Feedback gibt. Attraktiv seien daher vor allem Premium-Skills, bei denen Inhalte täglich aktualisiert und auf den jeweiligen Kunden zugeschnitten werden.

Zum Start der Premium-Skills in Deutschland stehen insgesamt 14 Angebote zur Verfügung. Beim Großteil von ihnen handelt es sich um Skills aus der Kategorie "Spiele & Quiz". So ist beispielsweise für "Das Rätsel des Tages" nun ein Monatsabo in Höhe von 1,89 Euro verfügbar, das das Alexa-Spielchen um ein zusätzliches Tagesrätsel erweitert.

Laut Amazon sind Alexa-Skills, also Zusatzfunktionen für das hauseigene Sprachassistenzsystem auf vernetzten Lautsprechern, äußerst beliebt – und zwar sowohl bei den Kunden, die in vier von fünf Fällen Skills einsetzen, als auch bei Entwicklern, die weltweit bislang bereits über 90.000 Skills für alle möglichen Bereiche des Lebens veröffentlicht haben. Aktuell liegt nach Angaben von Amazon der Bildungsbereich stark im Trend – beispielsweise mit Aufgaben aus dem Bereich Mathematik, die viele Schüler abrufen. (nij)