Apple will Musik-Erkenner Shazam kaufen

Der Musikerkennungsdienst Shazam steht kurz davor, von Apple ĂĽbernommen zu werden. Das berichten US-Medien. Shazam verdient zwar kein Geld, soll aber hunderte Millionen Dollar wert sein.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 87 Kommentare lesen
Katze liegt auf Verstärker, daneben Kopfhörer

Shazam (nicht im Bild) analysiert Ton-Häppchen, um herauszufinden, zu welchem Musikstück sie gehören.

(Bild: gemeinfrei)

Lesezeit: 2 Min.

Apple steht kurz davor, den britischen Musikerkennungsdienst Shazam Entertainment zu kaufen. Das berichten mehrere US-Medien unter Berufung auf Eingeweihte. Der Kaufpreis soll sich demnach auf 400 Millionen US-Dollar belaufen. In der jĂĽngsten Finanzierungsrunde 2015 war Shazam noch mit einer Milliarde Dollar bewertet worden.

Die Shazam-App soll mehr als eine Miliiarde mal heruntergeladen worden sein.

Aber auch 400 Millionen Dollar sind stattlich fĂĽr eine Firma, die vergangenes Jahr 54 Millionen Dollar umgesetzt und dabei 4,9 Millionen Dollar Verlust geschrieben hat. Die New York Times weist darauf hin, dass diese Zahlen einen deutliche Verbesserung gegenĂĽber 2015 sind. Damals hatte Shazam 47 Millionen umgesetzt und 22 Millionen Dollar verloren.

Shazam wurde 1999 gegründet. Ab 2002 wurde Musikerkennung zunächst in Großbritannien angeboten, und zwar per Telefon. Nutzer riefen Shazam an, wo ein Computer etwa 30 Sekunden lang die beim Nutzer erklingende Musik analysierte. Glaubte die Datenbank einen Treffer gefunden zu haben, wurde das Ergebnis als kostenpflichtiges SMS an den Anrufer geschickt.

Der Dienst wurde in der Folge in weiteren Ländern angeboten, darunter Deutschland, Österreich, Finnland und die USA. Damals war die Erfolgsquote noch bescheiden.

Mehr Infos

2008 kamen die ersten Shazam-Apps fĂĽr Android und iOS heraus, im Jahr darauf auch fĂĽr Windows Mobile. 2014 fand die c't heraus, dass die Android-App Shazams heimlich die genauen Positionsdaten des Nutzers an zwei Werbenetze ĂĽbermittelte. Auch eine Liste der sonst noch installierten Apps und eindeutige Kennnummern wie die IP-Adresse und die Android ID des Anwenders verkaufte Shazam. Das wurde zwar in den "Datenschutzrichtlinien" offengelegt, aber sonst nicht deutlich gemacht. (ds)